Noch vor wenigen Jahren haben Sie Ihre Möbel einfach nach Geschmack und Aussehen gekauft. Doch dies hat sich massiv, bedingt durch den Trend nach einem bewussten Leben, geändert. Sicherlich schauen Sie beim Kauf von neuen Möbeln auch auf die gesundheitlichen und ökologischen Gesichtspunkte und versuchen, möglichst Produkte ohne Schadstoffe einzukaufen.
Inhaltsverzeichnis
Der Feind in den neuen Möbeln
Viele Möbel und auch Bodenbeläge dünsten im Laufe der Zeit Chemikalien aus, die in Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Dank der zahlreichen Ökosiegel bekommen Sie zwar eine Orientierung, was aber nicht für eine Gesundheitsgarantie steht. Selbst Möbel aus Vollholz können Chemikalien ausdünsten.
Sie haben Ihre Wohnung nach Ihrem Geschmack eingerichtet, doch schon wenige Tage später geht es los. Die Augen fangen an zu tränen, es kommt immer wieder zu Niesanfällen und auch Kopfschmerzen sind plötzlich zu einem Thema bei Ihnen zu Hause geworden. Im ersten Moment denken Sie bestimmt nicht an die neue Einrichtung, jedoch sind viele der Möbel mit Schadstoffen belastet. Leider reichen bis heute die gesetzlichen Vorgaben nicht aus, dass gesundheitsverträgliche, geruchsneutrale und emissionsarme Möbel hergestellt werden.
Achten Sie beim Einkauf auf das Gütesiegel
Damit Sie beim Kauf von neuen Möbeln und Teppichen weitestgehend vor Schadstoffen geschützt sind, lohnt ein Blick auf die Gütesiegel. Insbesondere sollten Sie Wert auf folgende Siegel legen
- Blauer Engel
- Goldenes M
- LGA-schadstoffgeprüft
- ÖkoControl
Leider sind durch diese Siegel die Möbel nicht vollkommen schadstofffrei, aber es wird garantiert, dass gerade bei den Schadstoffemissionen bestimmte Richtwerte eingehalten wurden. Diese liegen deutlich unterhalb der gesetzlichen Vorgaben. Möbel mit dem Goldenen M dürfen nur maximal 0,05 Mikrogramm Formaldehyd pro Kubikmeter in die Raumluft abgeben. Beim Siegel ÖkoControl sind es gar nur 0,04 Mikrogramm.
Möbel aus Vollholz können für Probleme sorgen – durch natürliche Schadstoffe
Auch beim Kauf von Möbel aus Vollholz können Sie nicht sicher sein, dass keine Schadstoffe enthalten sind. So enthält Kiefernholz von Natur aus in seinen Ölen und Harzen Terpene. Bei Terpenen handelt es sich um chemische Verbindungen, die oft als Lösungsmittel in Kleber und Lacken eingesetzt werden. Weil die Terpene natürlichen Ursprungs sind, werden alle Produkte häufig mit dem Begriff Bio deklariert. Dies ist natürlich irreführend, denn es wird eine Verträglichkeit suggeriert, die es nicht gibt. Kommt es durch Ausdünstungen zu einer höheren Konzentration in Ihren Räumen, dann kann dies die Atem- und Verdauungswege reizen. Es kann zu Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Wie stark diese Ausdünstungen sind, liegt in erster Linie daran, zu welcher Jahreszeit die Bäume für die Möbel gefällt wurden.
Möbel aus Buche und Eiche enthalten zwar keine Terpene, sie können aber Essigsäure ausdünsten. Bei Möbeln aus Eiche kann es zusätzlich zu einer Ausdünstung von Lohe kommen, einem Stoff, den man früher zum Gerben von Leder verwendet hat. Lohe und Essigsäure reizen bei empfindlichen Menschen die Atemwege.
Sicher mit Möbel aus ‚Made in Germany‘
Relativ sicher können Sie vor Ausdünstungen mit Möbeln mit dem Qualitätsmerkmal ‚Made in Germany‘ sein. Das Siegel ist weltweit eines der beliebtesten und garantiert einen besonders hohen Wert an Qualität und Sicherheitsstandard.
Wenn Sie dann noch darauf achten, eher Vollholzmöbel einzukaufen statt zusammengeklebte Spanplatten, haben Sie schon einen wichtigen Schritt in Richtung Schadstoffe-Reduzierung gemacht.
Vorsichtig sollten Sie bei Billigmöbeln sein. Diese werden oftmals in China oder Osteuropa hergestellt. Dort wird auf gesetzliche Schadstoffbestimmungen und Schadstoffe wenig Wert gelegt. Der Zoll kann bei der Einfuhr solcher Möbel nur stichprobenartige Tests durchführen, sodass Sie Gefahr laufen, Möbel mit starken Ausdünstungen zwar billig, aber schädlich für Ihre Gesundheit zu kaufen.