Üppig blühende Blumenrabatten, gepflegte Gemüsebeete mit ergiebigen Ernten und ein lückenloser saftig grüner Rasen – So stellen wir uns den perfekten Garten vor. Leider will es manchmal nicht klappen, obwohl die Voraussetzungen perfekt sind: Der Standort ist sonnig, alle Pflanzen werden regelmäßig mit Wasser gegossen und bei Bedarf mit Dünger versorgt. Es muss also eine andere Erklärung geben. Mit dem heutigen Ratgeber verraten wir Ihnen, wie eine Bodenanalyse dabei helfen kann, dass all Ihre Gartenpflanzen bald wieder blühen und gedeihen.
Inhaltsverzeichnis
Viel hilft viel – aber bei Dünger gilt das nicht!
Dünger wird eingesetzt, um einen Mangel an Nährstoffen im Boden auszugleichen. Ein solcher Nährstoffmangel liegt oft vor, wenn die Pflanzen kaum noch wachsen oder häufig von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Allerdings können diese Symptome auch auftreten, wenn Sie der Erde zu viele Nährstoffe hinzufügen. Eine übermäßige Düngung schwächt nicht nur die Pflanzen selbst, sondern auch den eigentlichen Boden. Die nicht genutzten Nährstoffe werden durch Regen und Gießen in die tieferen Bodenschichten geschwemmt. Dort belasten sie sogar das Grundwasser.
Mit einer Bodennährstoffanalyse wird ermittelt, wie die Qualität und das Nährstoffangebot des Bodens geschaffen sind. Eine solche Analyse kann entweder selbst gemacht oder direkt von einem fachmännischen Labor durchgeführt werden. Wenn Sie sich für die Lösung vom Fachmann entscheiden, wertet das Labor die entnommene Bodenprobe aus und schickt Ihnen dann die Ergebnisse sowie eine individuelle Düngeempfehlung zu. Für die Laborergebnisse zahlen Sie zwar eine Gebühr, schonen aber Ihre Pflanzen, die Natur und die Umwelt. Langfristig gesehen sogar Ihren Geldbeutel, da Sie meist weniger Dünger kaufen müssen.
Diese Nährstoffe braucht der Boden
Bei einer Bodenuntersuchung misst man die Konzentration der wichtigsten Nährstoffe , die eine hohe Bedeutung für das Wachstum von Gemüse und Zierpflanzen haben. Dazu gehören zum Beispiel:
- Stickstoff
- Magnesium
- Phosphor
- Kalium
- Eisen
- Mangan
- Zink
- Kupfer
- Chlor
- Bor
- Molybdän
- Schwefel
Neben dem Nährstoffgehalt kommt es aber auch auf den pH-Wert des Bodens an. Er reguliert, wie gut die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können. Idealerweise liegt er zwischen 6 und 7. Der pH-Wert wird wiederum von der Bodenschwere beeinflusst, also dem Zusammenspiel von Sand, Humus und Ton.
Gehen Sie Altlasten des Bodens mit dem Bodenanalyse-Set auf die Spuren
Wenn Schadstoffe in der Erde vorkommen, reicht oft schon eine kleine Menge aus, um die Pflanzen zu schwächen. Zu den häufigsten Schadstoffen im Boden zählen Schwermetalle, Seifenrückstände, Kerosin, Schmieröl, Teer und alle weiteren Arten von Öl. Eine beliebte Möglichkeit, um Altlasten aufzuspüren, ist die Verwendung eines Bodenanalyse-Sets.
Professionelle Bodenanalyse durchführen lassen – so geht’s
Wenn der Boden das erste Mal untersucht wird, erfahren Sie, um welche Bodenart es sich genau handelt. Wichtig ist, dass Sie die Erde in regelmäßigen Abständen analysieren und untersuchen lassen. Idealerweise erfolgt die Entnahme der Bodenproben alle zwei bis fünf Jahre. Die richtige Zeit dafür ist im Frühjahr, noch bevor die Saison beginnt. Falls Sie den optimalen Zeitpunkt verpasst haben, können Sie die Proben auch im Herbst entnehmen, wenn auch die letzte Pflanze abgeblüht ist.
Diese Proben benötigen Sie
Insgesamt brauchen Sie etwa zehn Erdproben, welche Sie über die gesamte Fläche des Gartens sammeln. Aber Achtung: Bei Gärten, die für verschiedene Zwecke verwendet werden (Streuobstwiese, Nutzgarten, Ziergarten), muss aus jedem dieser genutzten Bereiche eine gesonderte Probenentnahme durchgeführt werden. Bei stark beanspruchten Nutzgärten sollten die Proben aus einer Tiefe von etwa 20 Zentimeter entnommen werden. Bei Proben aus dem Rasen und Ziergärten reicht eine Tiefe von lediglich 15 Zentimetern. Ein Ausnahmefall sind Gehölze und Dauerkulturen: Hier wird die Probe sogar in einer Tiefe von 90 Zentimetern mit einem Bodenproben-Bohrstock entnommen.
So entnehmen Sie die Probe
Es ist sinnvoll, die Proben aller Flächen mit dem Spaten zu entnehmen. Heben Sie damit Löcher in der erforderlichen Tiefe aus. Von jedem Loch wählen Sie von oben nach unten eine Schicht Erde, die etwa zwei Zentimeter dick sein sollte. Anschließend geben Sie jede Probe in einen Eimer und mischen alles gut durch. Von dieser Mischung füllen Sie 250 Gramm in eine Tüte. Beschriften Sie diese Tüte nun lesbar mit Ihrem Namen, dem Datum der Bodenentnahme, der Nutzungsart des Gartens und der Bodentiefe. Danach schicken Sie die Proben umgehend an ein Bodenlabor oder ein entsprechendes Forschungsinstitut zur Analyse.
Die gewonnenen Erkenntnisse umsetzen
Nach der Untersuchung erfahren Sie den genauen Nährstoffgehalt, den pH-Wert und die Art des Bodens. Die ganze Bodenanalyse hat jedoch nur wenig Sinn, wenn Sie die Ergebnisse nicht umsetzen. Nutzen Sie die ermittelten Werte daher, um sich ein gutes Bild über den genauen Zustand Ihres Bodens zu verschaffen. Häufig geben deutsche Institute Tipps, mit welchen Nährstoffen und wie oft Sie Ihre Erde in Zukunft düngen sollten.
Zudem erhalten Sie meist Hinweise für die beste Pflege Ihrer Pflanzen. Nur, wenn Sie Ihre Gewohnheiten ändern und die Empfehlungen des Labors Schritt für Schritt befolgen, können Sie den Nährstoffhaushalt Ihres Gartens optimieren. Das Ergebnis wird Sie bestimmt erfreuen, denn die Natur bedankt sich mit gesunden, blühenden und gut tragenden Pflanzen.