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Der Baum muss weg! – Geht das so einfach?

Eigentlich sind Bäume ein wundervoller Anblick, der in vielen Gärten der ganze Stolz ihres jeweiligen Besitzers ist. Allerdings kann er auch einem Haus das Licht nehmen, parkende Fahrzeuge verschmutzen und den Garten unter dutzenden Kubikmetern Laub begraben. Häufig ist der Frust so groß, dass Sie vielleicht selbst zur Kettensäge greifen möchten. Doch kann man einen Baum einfach so aus dem Weg räumen?

Rechtliches: Bäume einfach so fällen?

Eine erste Hürde ist die Rechtslage rund um den Baum. Hier können verschiedene Gesetze und Verordnungen greifen. Es ist daher absolut notwendig sich mit allen geltenden Bestimmungen vertraut zu machen, sonst kann die Fäll-Aktion schnell teuer werden.

Für Bäume gilt seit 2010 eine eigene Schutzordnung. Wegen brütender Vögel dürfen demnach Bäume zwischen dem 1. März und 30. September nicht gefällt werden. Diese Regelung kann zwischen den Bundesländern verschieden sein, zum Beispiel gibt es mitunter Ausnahmen für Hobbygärtner. Informieren Sie sich daher genau über die Rechtslage in Ihrem Wohnort. In jedem Fall gilt: Sobald sich ein Vogel zum Brüten im Baum niedergelassen hat, darf dieser im genannten Zeitraum nicht gefällt werden!

Des weiteren gibt es in vielen Gemeinden spezielle Baumschutzsatzungen. So können zum Beispiel Bäume ab einem bestimmten Stammdurchmesser unter besonderem Schutz stehen. Informieren Sie sich daher vorab über derartige Regelungen. Sie erhalten die Auskunft bei der zuständigen Gemeindeverwaltung, zum Beispiel dem Gartenamt oder der Naturschutzstelle Ihrer Kreisbehörde.

Ein Fachmann sollte das Fällen übernehmen, denn ein unkontrolliert stürzender Baum kann Schaden anrichten

Bäume fällen erfordert Sachverstand

Doch selbst wenn Sie alle rechtlichen Fragen geklärt haben, ist das Fällen eines Baumes nicht einfach so möglich. Durch das Gewicht des Baumes ist es ein gefährliches Unterfangen. Gerade in dicht besiedelten Wohngebieten oder Schrebergartenanlagen kann ein unkontrolliert stürzender Baum enormen Schaden anrichten oder Leib und Leben gefährden.

Daher ist insbesondere das Fällen großer, alter Bäume in professionelle Hände zu geben, denn für den Laien können sich ungeahnte Gefahren ergeben. Dies beginnt schon beim sicheren Umgang mit der Kettensäge. Ein Laie benutzt diese vielleicht zwei oder dreimal im Jahr und ist daher entsprechend ungeübt, für das Fällen eines Baumes sind jedoch sehr präzise Schnitte nötig. Oft ist auch die persönliche Schutzausrüstung unvollständig. Schnittfeste Hosen und Schuhe, Handschuhe, Augen- und Gehörschutz sowie ein Helm sind jedoch für die eigene Sicherheit unerlässlich.

Ebenso ist große Präzision bei der Bestimmung der Fallrichtung gefragt. Diese hängt vom Wind, einseitig wachsenden Ästen oder der natürlichen Neigung des Baumes ab. Meistens hat ein Baum eine bevorzugte Richtung, in die er fallen wird. Ihn davon abzubringen, weil dort etwa Nachbars Gartenhäuschen oder die Sitzgruppe mit Gartenmöbel steht, kann ausgesprochen schwierig sein. An sehr beengten Standorten muss der Baum von Fachkräften per Seilklettertechnik oder Hubbühne von oben Stück für Stück abgetragen werden.

Der Baum muss weg – einfach ist das nicht

Es ist also nicht möglich, aus einer Laune heraus bei schönem Gärtnerwetter zur Kettensäge zu greifen und einen missliebigen Baum zu fällen. Vorher müssen rechtliche Fragen geklärt werden, um hohe Bußgelder zu verhindern. Außerdem ist das Fällen eines Baumes eine schwierige Angelegenheit, die in die Hände von Fachleuten gehört. Informieren Sie sich also vor der Beseitigung ausführlich, um Strafzahlungen, Sachbeschädigungen oder gar Körperverletzungen auf jeden Fall zu vermeiden.