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DIY: Schränke selbst lackieren

DIY Möbel selbst lackieren

Nicht nur der Mensch altert mit den Jahren, auch an Holzmöbeln geht die Zeit nicht vollkommen spurlos vorbei – selbst bei der besten Pflege. Platzt bei einem furnierten Schrank die Beschichtung weg, kann man in der Regel nicht mehr allzu viel daran machen. Schon alleine die Tatsache, dass es sich bei dem verwendeten Holz um Spanplatten handelt, verhindert eine Wiederaufbereitung der Oberfläche. Häufig ist nicht nur das Furnier selbst abgeplatzt, sondern auch zahlreiche Holzbrocken sind regelrecht aus den Platten gebrochen. Ganz anders sieht es jedoch glücklicherweise bei Massivholzmöbeln aus. Statt sich von einem alten Schrank oder einem Tisch aus Massivholz zu trennen, können Sie das Möbelstück jederzeit problemlos wiederaufbereiten und zu einem echten Eyecatcher machen.

Möbel aufbereiten – darauf sollten Sie achten

Zuerst einmal sollte die Frage der zu verwendenden Farbe geklärt werden. Doch geht es dabei nicht etwa nur um den Farbton, sondern um die Art des Lacks. Im Handel gibt es für gewöhnlich eine sehr große Palette an verschiedenen Lacken, mit denen Sie Ihren Schrank streichen können. Doch nicht immer kann man sofort erkennen, welcher Lack wofür geeignet ist. Deshalb lohnt sich stets ein genauer Blick auf die Farbdosen, damit Sie nicht am Ende einen Lack für Metalle kaufen. Für Holzmöbel eignen sich zum Beispiel

Acryllacke

Bei einem Acryllack handelt es sich um ein Produkt auf Wasserbasis, welches nicht nur geruchsarm ist, sondern zudem auch schnell trocknet und nicht vergilbt. Außerdem können Acryllacke für gewöhnlich sehr einfach verarbeitet werden. Zum Auftragen von Acryllack eignet sich zum Beispiel ein Pinsel mit Synthetikborsten oder eine Flockwalze. Sind die Lackierarbeiten abgeschlossen, können Farbrolle und Pinsel ganz einfach mit Wasser gereinigt werden.

Kunstharzlacke

Ganz anders als Acryllacke basieren Kunstharzlacke auf Lösungsmitteln. Aufgetragen werden Kunstharzlacke mit Naturborstenpinseln oder mit Schaumwalzen. Kunstharzlacke sind deutlich härter als Acryllacke. Sie können jederzeit sauber aufgetragen werden, da sie gut verlaufen, wodurch Streifen vermieden werden. Insbesondere bei Möbelstücken, welche stark beansprucht werden, eignen sich Kunstharzlacke besser als Acryllacke. Das ist zum Beispiel bei Küchenmöbeln oft der Fall.

Da Kunstharzlacke gut verlaufen, werden Streifen vermieden und die Farbe kann sauber aufgetragen werden

Schrank selbst lackieren – Schritt für Schritt

Wenn Sie einen Schrank lackieren möchten, benötigen Sie neben Lack noch weiteres Zubehör. Dies sind unter anderem

Bevor Sie mit dem Lackieren des Möbelstücks beginnen, ist erst einmal eine gewisse Vorarbeit erforderlich. Zu Beginn wird der alte Anstrich gründlich mit einem Küchenschwamm und Seifenlauge gereinigt, danach noch einmal mit klarem Wasser geputzt und abschließend getrocknet. Flächen, die nicht neu gestrichen werden sollen oder können, wie etwa Glas, kleben Sie einfach an den Rändern mit Kreppband ab.

Anschließend schleifen Sie die Oberflächen des Schranks mit Schleifpapier ab. Schleifen Sie dazu stets in Richtung der Holzmaserung und beginnen Sie vorerst mit grobem Schleifpapier. Wechseln Sie dieses nach und nach gegen feineres Schleifpapier, bis Sie beim 400er angekommen sind. Sobald die gesamte alte Farbe entfernt und die Holzoberflächen glatt und eben sind, entfernen Sie den Schleifstaub mithilfe eines Pinsels oder einem Staubsauger. Nehmen Sie hierzu unter keinen Umständen ein feuchtes Tuch. Die Feuchtigkeit könnte ungehindert in das Holz eindringen und es aufquellen lassen.

Schleifen Sie nach der Reinigung die Oberflächen des Schranks mit Schleifpapier ab

Die Grundierung – die Basis für ein hochwertiges Ergebnis

Beim Lackieren von Holzflächen ist die Grundierung das A und O für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis. Sobald sämtliche Flächen abgeschliffen, vom Staub und den Schleifresten befreit und nicht zu streichende Flächen abgeklebt sind, können Sie damit beginnen, den gesamten Schrank zu grundieren. Die Grundierung bietet dem Holz einen idealen Schutz vor Feuchtigkeit, was vor allem dann wichtig ist, wenn Sie den Schrank mit Acryllack lackieren möchten. Wenn Sie hier auf eine Grundierung verzichten, würde das Wasser aus dem Acryllack unmittelbar in das Holz einziehen, wodurch die oberste Holzschicht aufquellen würde.

Auf Flächen können Sie die Grundierung mit einer Schaumstoffwalze auftragen. Diese setzen Sie am Rand nicht etwa direkt an der Kante an, sondern bleiben ein wenig von der Kante entfernt. Die Kanten selbst und auch Winkel grundieren Sie anschließend mithilfe eines Ringpinsels.

Sobald der gesamte Schrank grundiert ist, lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen. In der Regel dauert dies 24 Stunden. Ihre Endhärte jedoch erreicht die Grundierung erst nach drei Tagen. Damit Sie später ein perfektes Ergebnis erhalten, können Sie die Grundierung nun mit feinem Schleifpapier anschleifen, damit die Oberfläche schön glatt wird. Danach entfernen Sie wieder den Schleifstaub mit einem Pinsel gründlich von der gesamten Oberfläche. Anschließend können Sie die Grundierung noch ein zweites und sogar noch ein drittes Mal auftragen, wobei Sie nach jedem Mal wieder die Oberflächen glatt schleifen sollten. Die Grundierung muss zwischen jedem Durchgang unbedingt vollständig austrocknen können.

Bringen Sie Farbe ins Spiel

Sobald Sie die Grundierung abgeschlossen haben, können Sie sich direkt an die Lackierung heranwagen. Versuchen Sie, sich eine möglichst staubfreie Umgebung zu schaffen, damit sich beim Lackieren kein Staub auf den frisch gestrichenen Flächen absetzen kann. Sollten Sie Ihren Schrank in mehreren Farbtönen streichen wollen, dann beginnen Sie unbedingt immer mit dem hellsten Farbton und arbeiten sich nach und nach zum dunkelsten Farbton vor.

Die Farbe tragen Sie gleichmäßig, aber auf keinen Fall zu dick auf die Grundierung auf. Die Lackschicht sollte idealerweise nur dünn sein. Ist die Lackschicht komplett durchgetrocknet, können Sie eine weitere Farbschicht auftragen. In der Regel sollten drei bis vier Lackschichten ausreichen. Mit jeder Schicht wird die Oberfläche härter und kratzfester und die Farbe wirkt satter. Wichtig ist, dass Sie jede Schicht zügig auftragen, ohne währenddessen Pausen einzulegen, da es vor allem bei großen Flächen sonst schnell zu hässlichen Hubbeln kommen kann. Sie müssten in diesem Fall alles erst wieder vorsichtig plan schleifen und anschließend noch einmal den gesamten Schrank streichen.