Trotz des ungebrochenen Skandinavien-Trends mit seinen hellen, schlichten Möbeln erfreuen sich auch dunklere Modelle großer Beliebtheit. Ob im modernen Interieur oder im Kolonialstil – Möbel in schwarz, tiefbraun und dunkelgrau wirken edel und geben dem Wohnbereich Kontur. Doch gleichzeitig wollen sie gekonnt eingesetzt werden, sonst erdrücken sie das Zimmer. Eine Möglichkeit, die Raumwirkung zu beeinflussen ist die richtige Wandfarbe für dunkle Möbel.
Lichtverhältnisse im Raum
Natürlich hängt die Wahl der Wandfarbe in erster Linie von ihrem persönlichen Geschmack ab. Doch auch die Lichtverhältnisse im betreffenden Raum spielen eine wichtige Rolle. Folgende Faktoren beeinflussen neben der Fenstergröße die Helligkeit im Zimmer:
Lage: Südzimmer sind meistens sehr hell, denn sie werden gegen Mittag direkt bestrahlt und profitieren zu anderen Tageszeiten mitunter von Reflexionen umliegender Gebäude. Ost- und Westzimmer bekommen in den Morgen- bzw. Abendstunden ihren Anteil, sind aber insgesamt etwas dunkler. Sehr düster kann es in Nordräumen zugehen, wenn sie keine Reflexionen aus gegenüber liegenden Gebäuden erhalten.
Raumhöhe: Zimmer mit hohen Decken wirken automatisch heller als solche mit normaler Höhe. Besonders düster sind Dachwohnungen – je tiefer die Schrägen zum Boden reichen, desto dunkler wirken sie.
Zuschnitt: Auch der Grundriss des Raums hat Einfluss auf die wahrgenommene Helligkeit. Wenn der Raum schlauchförmig vom Fenster wegführt, dann wirkt er eher dunkel.
Von der Raumhelligkeit hängt die Farbwahl der Wände ab.
Dunkle Möbel vor weißer Wand
Wenn das Zimmer eher wenig Licht bekommt, empfiehlt es sich, mindestens drei Wände und die Decke weiß zu gestalten. Gerade mit dunklen Möbeln haben Sie auf diese Weise einen absoluten Klassiker in Ihren vier Wänden: Eine schwarz-weiße Innenraumgestaltung ist ein zeitloser Evergreen, der noch viele Jahre aktuell bleiben wird. Die dunklen Möbelstücke erzeugen eine dramatische Skyline an der Wand und geben dem Raum so Struktur. Durch die weiße Wandfarbe wirkt der Raum dennoch hell und luftig. Sie können den Kontrast noch unterstreichen, indem Sie schwarz- weiße grafische Muster in Ihre Gestaltung einbauen, etwa bei Teppich oder Kissen.
Falls ungebrochenes Weiß zu steril für Sie ist, können Sie die Farbe leicht abtönen. Besonders freundlich wirken Gelb- und Ockertöne. Vermeiden Sie Grau in dunklen Räumen, sie lassen das Zimmer noch düsterer und trister wirken.
Wenn Ihr Zimmer eher hell wirkt, können Sie selbstverständlich auch auf weiße Farbe setzen. Diese wirken besonders gut in Kontrast zu strukturierten Wänden, zum Beispiel frei gelegten Ziegelmauerwerk, wie es im Industrial-Look sehr beliebt ist. Ebenso effektvoll ist eine überstrichene Holzverkleidung. Auch Stuck-Applikationen können der weißen Wand effektvoll Struktur verleihen – besonders in Verbindung mit dunklen Möbeln im Kolonialstil.
Bringen Sie Farbe ins Spiel!
Dunkle Möbel müssen nicht zwangsläufig vor weißen Wänden platziert werden. Vor allem wenn Sie wenige Einrichtungsstücke in diesen Farbtönen haben, können Sie sehr reizvoll mit Farbe arbeiten – Sie sind dann nicht auf eine weiße Wand als optischen Aufheller für den Raum angewiesen.
Die Wahl der Wandfarbe hängt hier von der Nuance Ihrer Möbel ab. Sind sie grau oder schwarz ohne Tendenz in eine bunte Richtung? Dann passen beinahe alle Farben, vor allem als ungebrochener Akzent. Lediglich Grau lässt dunkle Möbel ohne jegliche Nuance blass wirken und ist nicht empfehlenswert.
Hat das Möbelstück eine gewisse Farbtendenz, können Sie sich an dieser orientieren. Meistens wird dies ein Dunkelbraun sein. Hierzu passen sehr gut Orange, Grün oder Gelb – sie unterstreichen den warmen Charakter des Möbelstücks. Ebenso gut ist ein mittleres Grau geeignet. Wenn es Blauanteile enthält, bildet es einen schönen Kontrast.
Besonders edel wirkt es, wenn Sie die Wand hinter einem einzelnen dunklen Möbelstück ebenfalls dunkel gestalten. Setzen Sie diesen Effekt jedoch äußerst sparsam ein, da zu viel davon den Raum erdrücken kann.