Bei den ganzen Geschmäckern auf der Welt gibt es auch sehr viele unterschiedliche Einrichtungsstile. Schließlich soll ja auch für jeden Geschmack etwas dabei sein. Einer dieser Stile ist der Kolonialstil. Im Vergleich zu anderen Stilen ist der koloniale Einrichtungsstil bei den Innenarchitekten ein wenig aus der Mode gekommen. Das mag unter anderen daran liegen, dass Themen wie Safari, Missionsarbeit oder Imperialismus von sehr vielen Leuten zu stark mit kolonialer Ausbeutung, Leid von Mensch und Tier sowie Krankheit assoziiert wird. Doch lässt man diese Aspekte mal außer Acht, so ist der koloniale Stil einer, der viele Möglichkeiten bietet, Exotisches mit Altbewährtem zu verbinden. Aus diesem Grund gehört der Kolonialstil nach wie vor zu einer der beliebtesten Einrichtungsstile, auch wenn man ihn mittlerweile nicht mehr so häufig in Wohnungen sieht.
In diesem Text erfahren Sie alles, was Sie über den kolonialen Stil wissen müssen und wie Sie Ihn in Ihre eigenen vier Wände holen können.
Inhaltsverzeichnis
Der koloniale Stil
Der Begriff „Kolonial“ ist im Prinzip ein sehr dehnbarer Begriff. Sehr viele Länder besaßen auf so gut wie allen Kontinenten der Erde Kolonien, die Franzosen, Spanier, Portugiesen, Briten, Holländer und zu kleinen Anteilen auch wir Deutschen. Dabei brachten die Kolonialisten auch die Wohnverhältnisse und die Architektur ihrer Heimatländer mit in die Kolonien. Dort wurden die dann an die lokalen Bedingungen, unter anderem auch in Bezug auf das Klima, angepasst und mischten sich schließlich auch mit den Wohnstilen und Baustilen der einheimischen Kulturen. Doch trotz alledem gibt es einige Merkmale, die ganz typisch für die Einrichtungen des kolonialen Stils ist.
In Bezug auf die Architektur findet man in den Häusern und Wohnungen im Kolonialstil häufig große Räume mit hohen Decken. Dabei handelt es sich um lichtdurchflutete und luftige Räume und einer sehr großzügigen Architektur mit zum Beispiel Säulen. Außerdem gehören auch großflächige Terrassen und Balkone dazu. Die Fronten des Hauses sind in der Regel offen und häufig auch noch unverglast. Typisch für diesen Stil sind vor allem dunkles Holz und weiße Wände, diese Kombination wird man in so gut wie jedem Raum im Kolonialstil auffinden. Außerdem ist dieser Stil häufig mit dem lokalen Landhausstil verwandt.
Materialien für den kolonialen Stil
Typisch für den Kolonialstil sind Möbelstücke aus einem dunklen Holz und Dekoration aus natürlichen Materialien. Dazu gehören Edelhölzer wie Teak oder Mahagoni, die den kolonialen Stil geprägt haben. Doch auch tropische Hölzer wie Palisander, Mango, Shesham oder Akazie werden häufig für die Möbel im Kolonialstil verwendet. Ihre Farbe bekommen die Hölzer dann durch eine Beize in einem dunklen Farbton. Noch dazu kommen auch einige Materialien aus Übersee dazu. Beliebt sind Baumwolle aus Indien, Kokosfasern aus Indonesien und Bambus und Seide aus Asien.
Dekoration im Kolonialstil
Dieser besondere Stil wurde auch durch die Einflüsse der Kulturen Südamerikas, Afrikas, Indiens und des pazifischen Raums geprägt. So kam es dazu, dass der Kolonialstil ein eher traditionelles und europäisches Konzept mit exotischen Elementen gemischt hat.
Damit der Raum durch diesen Stil jedoch nicht zu dunkel oder zu schwer wirkt, wird er sehr häufig mit heller Dekoration kombiniert. Passend zum kolonialen Stil wären dann tropische Blüten und Gewächse wie Orchideen oder Jasmin Blüten, da diese auch einen Lichtpunkt in den Raum bringen. Den gleichen Effekt erhält man übrigens auch mit hellem Leder, Leinen oder Rattan. Die dunklen Möbel des Stils sollte man außerdem immer nur als Akzente im Raum platzieren. Die gesamte Einrichtung sollte sich eher im Hintergrund halten, damit die anderen Möbel besonders herausstechen.
Muster und Farben des kolonialen Stils
Beim Kolonialstil begeben wir uns auf die Spuren von Christoph Kolumbus, Marco Polo und Alexander von Humboldt, denn diese Entdecker und auch ihre Nachfolger brachten die kulturellen Geschenke aus der ganzen Welt nach Europa. Genau aus diesem Grund gibt es im kolonialen Stil auch so viele Muster und Farben in unterschiedlichen Stilen. So gibt es neben Blumenmotiven aus Asien auch grafische Ornamente aus Afrika. Damit man bei der Einrichtung den Überblick nicht verliert, wäre es von Vorteil, sich immer an einen Stil oder ein Element zu halten und diesen Stil dann auch konsequent durchzuziehen. Dies kann entweder ein bestimmtes Muster oder eine Farbpalette sein.
Weitere häufige Merkmale in der Inneneinrichtung
Es gibt zusätzlich noch andere Dinge, die man in einem Haus im kolonialen Stil häufig antrifft. Dazu gehören zum Beispiel schwere Ledersessel oder auch massive Schränke aus Naturholz. Gerne werden auch große Tische in das Esszimmer gestellt. Außerdem wird nicht so gerne Marmor verwendet, viel lieber greift man hier zu einem edlen Holz. Teppiche und andere Malereien gibt es häufig mit asiatischen Blütenmotiven und auch gusseiserne schwere Kerzenleuchter sind sehr beliebt, genauso wie viel Messing und Kristall. Lederkoffer oder Jagdtrophäen sind keine Seltenheit. In Bezug auf die pflanzliche Dekoration werden sehr gerne Palmen, Orchideen oder auch Jasmin Blüten gewählt.