Erdbeeren sind eigentlich gar keine Beeren, denn sie gehören zu den Rosengewächsen. Unabhängig davon sind die Früchte hierzulande sehr beliebt, denn sie schmecken nicht nur überaus lecker, sondern wirken auch noch dekorativ. Kein Wunder, dass immer mehr Balkonbesitzer davon träumen, die schmackhaften Früchte selbst anzubauen. Wir verraten Ihnen heute, worauf Sie beim Erdbeerenanbau auf dem Balkon achten sollten, um eine ertragreiche Ernte zu erzielen.
Inhaltsverzeichnis
Finden Sie eine geeignete Sorte
Die Auswahl an unterschiedlichen Erdbeersorten ist kaum überschaubar. Zum Glück sind aber die meisten Erdbeerpflanzen prinzipiell gut für den Anbau auf dem Balkon geeignet. Sehr beliebt ist die Gattung „Fragaria vesca“. Es handelt sich dabei um eine Walderdbeere, die von Mai bis Ende Oktober stets neue, leckere Früchte ausbildet. Sie können auch mehrere verschiedene Sorten auf Ihrem Balkon anbauen. In diesem Fall ist folgende Kombination sinnvoll:
- Die früh blühende Sorte Clery für eine frühzeitige Erdbeerernte
- Die Sorte Darcelect bildet die Früchte in der Mitte des Sommers aus
- Die Sorte Florence bringt auch im späten Sommer noch einmal aromatische Erdbeeren
Alle drei Erdbeersorten überzeugen durch ihre Robustheit und sind sehr gut geeignet, um in Balkonkästen angebaut zu werden.
Der perfekte Standort
Unabhängig von der gewählten Sorte ist für alle Erdbeeren ein vollsonniger Standort am besten. So können die Früchte gut reifen und ihr volles Aroma ausbilden. Wenn Sie nur einen halbschattigen Balkon bieten können, sind die genannten Walderdbeeren ideal. Sie kommen auch mit diesen Bedingungen gut zurecht. Generell mögen Erdbeeren keinen Wind. Sie sollten deshalb dafür sorgen, dass der Standort möglichst geschützt ist. Das ist meist nicht der Fall, wenn Sie die Erdbeeren in einen Balkonkasten setzen, den Sie dann an der Brüstung anbringen. Gerade bei empfindlichen Sorten ist es daher ratsam, die Erdbeeren in einen auf dem Boden oder einem Tisch stehenden Kübel zu pflanzen.
Der optimale Zeitpunkt zum Pflanzen der Erdbeeren
Wenn Sie das erste Mal Erdbeeren anbauen möchten, sollten Sie die neuen Erdbeerpflanzen schon im Frühjahr auf dem Balkon anbauen. Schon Anfang April ist es in der Regel warm genug. Sollte es doch noch einmal Frost geben, ist das auch nicht so schlimm, denn er macht den Jungpflanzen nicht viel aus. Daher finden Sie Erdbeerpflanzen oft schon Mitte März in vielen Baumärkten, Supermärkten oder Gartencentern. In Balkonkästen sollten die Erdbeeren in einem Abstand von ungefähr 25 Zentimetern gepflanzt werden. Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Pflanzen in einen Kübel zu setzen, benötigen Sie für ein Pflanzgefäß mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern etwa drei Erdbeerpflanzen. Auch hier sollten Sie auf einen ausreichend großen Abstand zwischen den Pflanzen achten.
Tipps und Hinweise für die Pflege der Erdbeerpflanzen
Erdbeerpflanzen benötigen im Grunde nicht viel Pflege. Hin und wieder müssen sie ausgeputzt werden. Dafür schneiden Sie einfach die verwelkten Blätter mit einer kleinen Schere zurück. Das ist notwendig, damit die Pflanze sich auf die Bildung der Blüten konzentrieren kann. Sobald sich nach der Blüte kleine Früchte zeigen, können Sie die Erde mit Rindenmulch und Stroh bedecken. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit länger in der Erde. Darüber hinaus verhindern Sie so, dass heftige Regenschauer die roten Früchte mit Erde beschmutzen.
Tipps zum Gießen
Erdbeerpflanzen fühlen sich in einer feuchten Umgebung wohl, vertragen aber keine Staunässe. Es empfehlen sich daher Blumenkästen, die einen Überlauf besitzen. So können Sie die schädliche Staunässe von vornherein vermeiden. Überprüfen Sie regelmäßig, ob die Erde noch schön feucht ist. Sobald die Oberfläche angetrocknet wirkt, können Sie ein wenig nachgießen.
Erdbeeren richtig düngen
Die Pflanzenerde aus dem Handel enthält oft nicht gerade viele Nährstoffe. Wir empfehlen daher, die Pflanzen in regelmäßigen Abständen mit ein wenig Dünger zu verwöhnen. Verwenden Sie hierfür einen biologischen Dünger, schließlich wollen Sie die Früchte später ohne Bedenken verzehren. Viele synthetische Dünger enthalten bedenkliche Stoffe, die nichts in den Erdbeeren verloren haben. Auf dem Etikett des Düngers ist angegeben, wie häufig eine Düngerzufuhr notwendig ist.
Erdbeerpflanzen gelegentlich auf Krankheiten überprüfen
Hin und wieder werden Erdbeeren von Pilzen oder Milben befallen. Dies äußert sich meist an den Blättern, die schon auf den ersten Blick krankhaft und verkümmert wirken. Sie sollten diese Blätter entfernen und darüber hinaus ein Fungizid verwenden, um dem Pilzbefall den Kampf anzusagen. Übrigens lieben nicht nur wir die Erdbeeren, sondern auch Schnecken. Sie haben es sehr auf die süßen Früchte abgesehen und sind meist nicht zum Teilen bereit. Sie sollten daher kleine Schneckenzäune oder Bierfallen aufstellen, um die Schädlinge von Ihrer Erdbeerernte fernzuhalten.
So überwintern Sie die Erdbeeren
Die allermeisten Erdbeerpflanzen sind winterhart. Stellen Sie sie daher einfach in eine möglichst geschützte Ecke des Balkons. Zusätzliche Schutzmaßnahmen sind in der Regel nicht notwendig.
Im Frühjahr die Pflanzen zurückschneiden
Die größten und unteren Blätter der Erdbeerpflanzen verwelken nach der Ernte im Herbst. Der Winter tut dann meist sein Übriges, um die welken Blätter zu schädigen. Nachdem die Pflanzen im Frühjahr ausgetrieben haben, sollten Sie diese Blätter daher zurückschneiden.