Jeder Gärtner wird früher oder später mal vor dem gleichen Problem stehen: Die Pflanzen im Garten sind von Schädlingen befallen. Die wohl am häufigsten und auch bekanntesten Schädlinge sind hierbei Schnecken, Blattläuse und Schildläuse. Diese Tiere können einem Gärtner das Leben wirklich schwer machen und durch sie werden Pflanzen ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen. Natürlich gibt es im Gartenfachhandel zahlreiche Pflanzenschutzmittel, welche jedoch vor allem chemischer Natur sind. Die meisten Gärtner vor allem im Hobbybereich verwenden diese Mittel nicht gerne. Stattdessen möchten die meisten lieber eine Lösung finden, die komplett natürlich ist. Noch dazu können sich chemische Mittel vor allem bei unsachgemäßer Anwendung auf die eigene Gesundheit auswirken. Vor allem wenn Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen bei Nutzpflanzen eingesetzt werden, besteht die Gefahr, dass der Gärtner oder auch seine Familie die Pestizide zusammen mit dem Obst und Gemüse aus dem eignen Garten zu sich nimmt.
In diesem Text erfahren Sie alles, was Sie über Mittel gegen Blattläuse, Schnecken und andere Pestizide wissen müssen und worauf Sie achten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Mittel gegen ungebetene Gäste im Garten
Tipps gegen Blattläuse
Die manuelle Entfernung von Läusen
Wenn der Befall noch ziemlich gering ist, sollten Sie rechtzeitig eingreifen und die Läuse mit einigen wenigen Handgriffen entfernen. Sie können die Pflanzen natürlich auch mit einem harten Wasserstrahl abspülen, jedoch ist dann nicht gewährleistet, dass die Läuse nicht wieder auf die Pflanzen zurückkommen. Noch dazu kann durch die Feuchtigkeit die Entstehung von Pilzen wie Braunfäule, Pflanzenrost und Mehltau begünstigt werden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Blätter der Pflanzen schnell wieder trocknen. Es ist also die einfachste Lösung, selbst Hand anzulegen und die Tiere durch Abstreifen zu entfernen.
Läuse vermeiden
Damit es gar nicht erst dazu kommt, dass Sie die Läuse entfernen müssen, gilt es, die Läuse zu vermeiden. Das geht am besten durch die Nähe bestimmter Pflanzen. Es gibt einige Pflanzen, die auf Läuse ziemlich abschreckend wirken. Die Abwehrstoffe dieser Pflanzen reicht sogar noch für die Pflanzen in ihrer direkten Umgebung. So können Sie zum Beispiel Bohnenkraut neben Bohnenpflanzen anpflanzen und halten somit die schwarzen Blattläuse fern. Zum Schutz von Obstbäumen und Tomaten können Sie die Kapuzinerkresse daneben anpflanzen und bei Salaten hilft der Kerbel.
Das funktioniert jedoch nicht nur bei Obst und Gemüse, sondern auch bei anderen Pflanzen. Neben Rosen wirkt zum Beispiel der Lavendel abschreckend für Schnecken und Blattläuse. Ein weiterer Vorteil hierbei ist, dass Lavendel auch Mücken fernhält. So kann man also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – oder eben Läuse. Als netter Nebeneffekt kann man in der Nähe von Lavendel seine Gartenmöbel aufstellen und in relativer Ruhe vor Mücken seine Freizeit geniessen.
Natürliche Fressfeinde nutzen
So wie die meisten Tiere haben zum Glück auch Blattläuse natürliche Fressfeinde. Zu diesen Fressfeinden gehören zum Beispiel Larven von Florfliegen, Marienkäfern und Gallmücken, sowie auch Hainschwebfliegen und Ohrwürmer.
Auch wenn man es im ersten Moment vielleicht nicht denken mag, aber auch eine einzelne Larve kann schon sehr effektiv sein. Um das Ganze ein wenig bildlicher zu machen, hier ein kleines Beispiel: Eine einzige Larve von Marienkäfern frisst bis zu 400 Blattläuse an einem Tag, die Larven von Florfliegen sogar bis zu 500 Blattläuse am Tag. Doch wie genau kann man diese Fressfeinde eigentlich anlocken? Die Antwort sind Nistkästen, welche Sie auch mit ein wenig handwerklichen Geschick selber bauen können.
Hausmittel gegen Läuse
Oregano kann zum Beispiel ein sehr wirksames Mittel gegen Läuse sein und das Spritzmittel dafür ist sehr schnell und einfach herzustellen. Alles was Sie dafür benötigen, sind 100g frischer Oregano oder alternativ 10g getrockneter Oregano und ein Liter Wasser.
Alles, was Sie dann noch tun müssen, ist die Kräuter mit kochendem Wasser wie zum Beispiel Tee aufzugießen. Das Ganze sollten Sie dann 15-20 Minuten ziehen lassen und anschließend absieben. Gemischt werden sollte es dann im Verhältnis von drei zu eins.
Tipps gegen Schnecken
Schnecken mit Gerüchen vertreiben
Schecken kann man besonders gut mit Gerüchen vertreiben, da sie vor allem keine Zwiebeln, keinen Knoblauch und mediterrane Kräuter mögen. Aus diesem Grund sind der Zierlauch sowie Rosmarin, Lavendel und Thymian nicht gefährdet. Basilikum schmeckt den Schnecken hingegen besonders gut.
Die Beete morgens gießen
Die Feuchtigkeit kann im Beet abends nicht immer so gut abtrocknen. Aus diesem Grund ist es besser, die Beete früh morgens zu gießen. So nehmen Sie den Nacktschnecken die Möglichkeit, sich in feuchter Umgebung zu bewegen und an Nahrung zu kommen.
Einen Schneckenzaun nutzen
Sie können die Schecken auch durch Barrieren oder einen Schneckenzaun stoppen. Ein Ring aus Kalk oder Sägemehl kann die Schnecken vom Beet fernhalten. Sägemehl ist rau und die Schädlinge meiden raue Untergründe. Kalk hingegen verätzt ihre Sohle. Bedenken Sie jedoch, dass die Schichten erneuert werden müssen, nachdem es geregnet hat.
Ein Schneckenzaun sollte mindestens zehn Zentimeter in den Boden reichen und auch etwa genauso hoch sein. Mit einem Zaun allein ist es jedoch nicht getan, Sie müssen die Schnecken auch regelmäßig absammeln.