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Gemütlichkeit pur: Wohntextilien aus Filz

Gemütlichkeit pur: Wohntextilien aus Filz

Vor allem in letzter Zeit ist der Filz bei Möbelmachern und Designern wieder sehr beliebt. Kein Wunder: Filz ist sehr vielseitig, ob als Schlüsselanhänger, Korb für die Zeitschriften oder Sitzkissen im Wohnbereich. Er ist wahrscheinlich schon seit der Steinzeit bekannt und älter als gewebte Stoffe. So gut wie alle Fasern lassen sich zu Filzstoff verarbeiten, egal ob Seide, Hanf, Baumwolle, Kunstfasern wie beispielsweise Polyacryl oder verschiedene Tierhaare. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie über Filz wissen müssen.

Der Filz

Bei der Herstellung von Filz gibt es zwei verschiedene Verfahren. Um Nadelfilz herzustellen, werden lockere Fasern auf einen Nadelbalken gelegt. Die Nadeln, die darauf befestigt sind, stechen immer wieder in das Vlies und aus den Einzelfasern wird nach und nach ein fester Filz. Wenn der Nadelfilz industriell hergestellt wird, trägt ein einzelner Nadelbalken viele tausend Nadeln, welche für einen gleichmäßig festen Stoff sorgen.

Für die Produktion des so genannten Walk- oder Pressfilz wird der Filz in sehr aufwändiger Handarbeit hergestellt. Es wird beispielsweise Wolle per Hand zerfasert. Bei diesem Verfahren werden die kleinen Abschnitte, aus denen der Filz am Ende entstehen soll, in unterschiedlicher Richtung aufeinander gelegt und dann mit Seifenlauge oder Dampf angefeuchtet. Anschließend muss das Vlies so lange gepresst und geklopft werden, bis ein fester Filz entsteht. Die Fasern können auch nicht mehr voneinander gelöst werden, wenn sie einmal miteinander verbunden sind.

Nach- und Vorteile von Filz

Der Filz hat wie die meisten Dinge im Leben seine Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist, dass er meistens ein Naturmaterial ist, sich dazu weich anfühlt und zusätzlich noch warm hält. Er ist außerdem robust und Sie können ihn mit einem milden Waschmittel mit der Hand waschen. Wichtig zu wissen ist, dass Filzgewebe grundsätzlich durch das Verdichten von einzelnen Fasern entsteht, die anschließend ein untrennbares Gewebe bilden. Dadurch ist Filz ein dichterer Stoff als beispielsweise gewebtes Material. Außerdem hat er eine hochwertige und moderne Optik.

Wenn der Filz feucht ist, kann man ihn ganz leicht in die unterschiedlichsten Formen bringen. Im trocken Zustand ist er dagegen sehr stabil und formbeständig. Dadurch, dass Filz so flexibel ist, kann man aus ihm Vorhänge, Teppiche oder schöne Taschen machen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man ihn ohne viel Aufwand zerschneiden kann. Außerdem ist ein Umnähen, wie es bei anderen Stoffen nötig ist, nicht nötig.

Nachteilig ist, dass er sehr lange zum Trocknen braucht, wenn er einmal nass ist. Da die Faser so eng miteinander verbunden sind, saugt das Material die Feuchtigkeit besonders gut auf. Wichtig ist auch eine hohe Qualität. Minderwertiger Filz ist nicht so einfach zu reinigen, dazu wird das Material sehr schnell hart.

Vorteil – Filz ist weich und hält zusätzlich warm

Neuer Trend: Filzkugelteppiche

Wie der Name es schon sagt, besteht ein Filzkugelteppich aus mehreren gefilzten Kugeln, welche sich nur per Handarbeit fertigen lassen. Für die Herstellung eines beispielsweise rundes Teppichs werden etwa 3000 bis 4000 Stück benötigt. Die Kugeln müssen außerdem zusammengenäht werden, damit der Teppich auch zusammenbleibt.

Ein Filzkugelteppich ist ein Naturprodukt und hat nicht nur viele gute Eigenschaften, sondern auch Vorteile. Das Material ist nämlich sehr elastisch und zieht sich nach einer Belastung auch wieder zusammen. Zusätzlich ist es dämmend, antistatisch und schmutzabweisend. Die Wolle nimmt nicht nur Feuchtigkeit auf, sondern gibt sie auch wieder ab. Ein Filzkugelteppich ist sehr vielseitig und kann rechteckig, rund oder quadratisch und unterschiedlich groß sein. Die Filzkugeln können außerdem in fast jede Farbe eingefärbt werden.

Viele dieser Teppiche werden in der Himalaya-Region von Hand gefertigt, da es sich hierbei um eine alte Handwerkstradition handelt.

DIY: Bälle aus Wolle selber filzen

Da ein handgearbeiteter Filzkugelteppich sehr teuer ist, können Sie ihn mit etwas Geschick auch selbst zusammennähen. Grundlage hierfür sind natürlich Filzkugeln, die Sie selbst herstellen können. Was Sie dafür benötigen:

Lösen Sie Seife im warmem Wasser auf, bis sich das Wasser seifig anfühlt. Nehmen Sie dann ein bisschen Filz und formen Sie es zu einer Kugel und geben Sie diese ins Seifenwasser, sodass sie schaumig wird. Sie sollten am Anfang vorsichtig mit dem Filzball umgehen, da er sehr weich ist und sich dann sehr leicht verformen lässt. Drehen Sie den Filzball dann so lange in der Hand, bis er fest wird.

Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie eine ausreichende Anzahl an Kugeln beisammen haben.