Leder ist ein Material, das in vielen Wohnungen zu finden ist. Ob Sessel, Couch oder Lederstuhl – das Naturmaterial benötigt eine äußerst spezielle Pflege und Reinigung. Moderne Ledermöbel benötigen mittlerweile keine aufwendige Pflege mehr. Insbesondere Lederimitate oder Echtleder-Produkte aus recyceltem Leder sind sehr pflegeleicht. Doch wenn Tomatensoße, Schokolade und andere Leckereien den Mund verfehlen und stattdessen auf den kostbaren Lederstühlen landen, ist Vorsicht angesagt. Wir zeigen Ihnen im Anschluss, wie Sie Ihre Lederstühle in solchen Fällen richtig reinigen.
Vorsorge ist die beste Reinigung
Flecken auf Leder sind je nach Art und Ausmaß in vielen Fällen kein großes Problem. Je nach Lederart kommt es aber vor, dass einige Flecken nicht mehr restlos entfernt werden können. Aus diesem Grund gilt für jeden Besitzer von Lederstühlen und anderen Ledermöbeln, beim Gebrauch der Möbelstücke besonders vorsichtig zu sein. Natürlich lässt es sich das eine oder andere Missgeschick nicht vermeiden. Dennoch kann man Lederstühle vor Unfällen bewahren, indem man sie zum Beispiel mit einem Stuhlüberzug ausrüstet. Das ist besonders in Familien mit Kindern eine gute Idee, um das Gröbste zu verhindern.
5 Geheimtipps zur Reinigung hartnäckiger Flecken
Die Entfernung von Flecken erfolgt immer erst dann, wenn die Lederart identifiziert wurde. Eine falsche Reinigungsmethode kann das Problem noch größer machen. Bei der Fleckenentfernung unterscheidet man unter folgenden Lederarten:
- Anilinleder: Ein offenporiges Glattleder, welches verriebene Wassertropfen einziehen lässt. Die nasse Stelle ist durch ihre dunkle Farbe erkennbar.
- Rauleder: Wie der Name bereits sagt, hat Rauleder eine velourartige Oberfläche.
- Pigmentierte Glattleder: Diese Lederart besitzt eine Farbschicht auf seiner Oberfläche und lassen Wasser nicht hindurch.
- PU-Leder: Auf diesem Spaltvelour wurde eine Beschichtung mit Polyurethan aufgetragen, damit es genauso wie Glattleder aussieht.
Nun zur Entfernung verschiedener Flecken auf Leder-Stühlen und Ledermöbel:
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Rotwein:
Genauso wie bei Blutflecken soll Salz bei Rotweinflecken wahre Wunder bewirken. Vor der Behandlung mit Salz ist es ratsam, einige Tropfen des beliebten Hausmittels Zitrone auf den Fleck zu träufeln.
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Kaugummi:
Wenn das Kaugummi in Textilien kleben bleibt, legt man das Kleidungsstück in einem Gefrierbeutel ins Gefrierfach. Beim Lederstuhl ist das natürlich nicht möglich, das Prinzip ist aber dasselbe. Durch Abkühlung wird Kaugummi brüchig und fest. Mit einem Eisspray kann man das Kaugummi abkühlen und anschließend mit einem durchsichtigen Radiergummi entfernen. Bei Rauleder kann es vorkommen, dass der Fleck nicht komplett entfernt werden kann – selbst nicht von einem Fachbetrieb.
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Öl- und Fettflecken:
Bei Fett- und Ölflecken ist die Zeit entscheidend, denn frische Flecken lassen sich meist gut entfernen. Je älter der Fleck, desto geringer sind die Chancen. Auch fehlgeschlagene Versuche mit diversen Reinigungsmitteln verringern die Aussicht auf Erfolg. Zur Entfernung der Flecken gibt es im Handel ein spezielles Fettlöserspray, welches sich für Rauleder, Glattleder und Anilinleder eignet.
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Wachsflecken:
Sie sind zur Weihnachtszeit keine Seltenheit. Je nach Lederart ist es schwieriger oder leichter, sie zu entfernen. Rauleder, Anilinleder und offenporiges Leder sind schwerer zu reinigen, da das flüssige Wachs schnell einzieht.
- Getrocknetes Wachs: Wie auch bei Kaugummi härtet Wachs bei Kälte. Im Idealfall verwendet man eine Druckluftpistole, um das nicht eingezogene Wachs zu kühlen und zu entfernen. Bei Glattleder versucht man, das Material zu rollen, damit Reststücke abplatzen. Eine Alternative zur Druckluftpistole ist ein Kühlelement aus dem Tiefkühlflach, welches man in ein trockenes Tuch einwickelt.
Zur Entfernung von getrocknetem Wachs auf pigmentiertem Glattleder reicht ein Föhn, mit dem man das Wachs erwärmt. Anschließend reibt man es mit einem Lappen ab. - Eingezogenes Wachs: Auch hier erwärmt man die eingezogenen Wachsflecken mit einem Föhn. Anschließend Magnesiumpulver aus der Apotheke auf den Fleck reiben und für einige Zeit abkühlen lassen. Dann das Pulver mit einem Staubsauger entfernen. Diesen Vorgang wiederholen, bis der Fleck verschwunden ist.
- Getrocknetes Wachs: Wie auch bei Kaugummi härtet Wachs bei Kälte. Im Idealfall verwendet man eine Druckluftpistole, um das nicht eingezogene Wachs zu kühlen und zu entfernen. Bei Glattleder versucht man, das Material zu rollen, damit Reststücke abplatzen. Eine Alternative zur Druckluftpistole ist ein Kühlelement aus dem Tiefkühlflach, welches man in ein trockenes Tuch einwickelt.
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Harzflecken:
Bei Harzflecken gibt es zwei Reinigungsmethoden:
- Pigmentiertes Glattleder: Hier sollte man versuchen, klebrige Rückstände mit Kreppband zu entfernen. Verkrustetes Harz wird man so nicht entfernen können, deshalb folgt eine Bearbeitung mit Terpentin oder speziellem Reinigungsbenzin für Leder. Sollte Terpentin nicht funktionieren, das Reinigungsbenzin ausprobieren.
- Rauleder & Anilinleder: Bei offenporigem Leder zieht Harz ein. Auch hier ist eine Reinigung mit Terpentin oder Reinigungsbenzin möglich. Zunächst sollte man aber testen, ob sich die Farbe verändert. Im Notfall hilft nur die Reinigung durch einen Fachbetrieb.