Laminat selbst verlegen: Tipps und Tricks
Es ist robust, langlebig und vor allem schön anzusehen. Laminat ist für so manchen Geldbeutel die preiswertere Alternative zu hochwertigem Parkett. Dennoch sind hier edle Optiken möglich. Vor allem kann Laminat sehr einfach verlegt werden, nicht immer muss hier der Profi ran. Mit welchen Tricks und Tipps Ihnen die Verlegung gelingt, verraten wir hier.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Die richtige Vorbereitung
Ob das Verlegen von Laminat erfolgreich gelingt – das entscheidet sich längst vor der eigentlichen Ausführung. Gute Vorbereitung erleichtert das Vorhaben. So sollten beispielsweise die verschlossenen Pakete mit den Paneelen etwa 48 Stunden lang in dem Raum gelagert werden, in dem sie verlegt werden. Dadurch kann sich das Material an die Umgebungsbedingungen anpassen.
Auch der Untergrund sollte einige Voraussetzungen erfüllen: Der Boden muss trocken, eben, fest und sauber sein. Estriche und mineralische Untergründe brauchen eine Dampfsperre. Für den Schallschutz empfiehlt sich eine Trittschalldämmung, vor allem im Wohnbereich. Achten Sie auch auf eine ausreichende Randfuge und Bewegungsfugen an Türdurchgängen.
Tipp 2: Längs oder quer
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Laminat kann sowohl längs als auch quer verlegt werden. Meist ist das eine Frage des Geschmacks. Doch so manche Regel kann bei der Wahl der Verlegungsrichtung helfen.
Gibt es eine Hauptlichtquelle im Zimmer – ein einziges Fenster? Dann empfehlen Einrichtungsexperten das Laminat längs zu ihr zu verlegen. Quer zur Laufrichtung ist die optimale Variante. Doch nicht immer geht das. Hier muss sich für eine Richtung entschieden werden.
Längliche Räume sollten eine Querverlegung bekommen. Denn längs verlegtes Laminat streckt beispielsweise Flure und Co nur noch mehr. Dieser Effekt kann in breiten, aber kurzen Räumen gute Dienste leisten. Ist der Raum schmal, verbreitert quer verlegtes Laminat diesen optisch.
Aber nicht nur diese beiden Richtungen sind möglich. Wer mag, kann Laminat auch diagonal verlegen. Hier braucht es lediglich entsprechende Übergangs- und Anpassungsprofile. Jedoch ist deutlich mehr Material notwendig. Wenn Sie sich unsicher mit der Verlegungsrichtung sind, legen Sie ein Probepaneel aus und beobachten es einen Tag lang im Raum.
Tipp 3: Click-Laminat als einfachste Variante
Wer Laminat selbst verlegen will, sollte Click-Laminat wählen. Damit ist die Verlegung kinderleicht. Jede Paneele ist mit Nut und Feder ausgestattet, so können sie einfach „eingeklickt“ werden. Die aufwendigere Variante ist das Verkleben von Laminat.
Auch die Entfernung beim Auszug ist ebenso schnell und einfach. Expertenkenntnisse eines Handwerkers werden nicht benötigt – jeder Laie kann den Verlegeanweisung folgen. Und auch der Austausch kaputter Paneele ist bei Click-Laminat deutlich einfacher als bei der verklebten Variante.
Tipp 4: Reihe für Reihe
Wer Laminat selbst verlegen will, sollte Reihe für Reihe vorgehen. Am besten beginnen Sie in der linken Raumecke mit einer Paneele, deren Nutseite zur Wandseite zeigt. Achtung: Abstandhalter für die Dehnfuge nicht vergessen! Von hier aus wird die erste Reihe vollständig zusammengefügt. Die letzte Paneele muss meist auf die passende Länge zurückgesägt werden.
Liegt die erste Reihe, kann der Rest der letzten Paneele für den Beginn der zweiten Reihe genutzt werden. Er sollte aber mindestens 20 Zentimeter Länge aufweist. Ansonsten ist keine ausreichende Festigkeit gewährleistet. Beim Anfügen der folgenden Reihen klicken Sie erst die Querseite, dann die Längsseite ein. Zum Anklopfen dient ein Schlagholz und ein Hammer.
Für die letzte Reihe braucht es oft Paneele, die in der Breite zurecht gesägt werden. Achtung: auch hier sollte die Dehnfuge eingeplant werden. Zudem braucht es dann ein Zugeisen, mit dem verkeilt wird. Auch Spanngurte können ungewollte Lücken schließen.
Tipp 5: Knifflige Stellen überwinden
Nicht immer ist der Raum einfach, quadratisch, gerade und ohne Hindernisse. Heizungsrohre und Co gilt es, beim Laminatverlegen zu umschiffen – und das so, dass es immer noch schön aussieht.
Diese Hindernisse können leicht ausgesägt werden, auf das genaue Ausmessen kommt es an. Auf der exakt markierten Position wird ein Loch durch das Paneel gebohrt. Dieses sollte etwa zehn Millimeter größer sein, als das Heizungsrohr selbst. Danach sägt der Heimwerker seitwärts durch den Querschnitt des Loches– er erhält ein großes Vorderstück der Paneele und ein kleines Rückenstück. Beide können nun um das Heizungsrohr drumherum gelegt und mit Leim wieder verbunden werden.
Wer sich nicht ganz sicher ist, kann hier zunächst ein Reststück wählen und messen sowie bohren daran ausprobieren. Denn nichts ist ärgerlicher als unsauber verlegtes Laminat.
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