Ihre Energiekostenabrechnung ist zu hoch ausgefallen und Sie müssen wieder einmal nachzahlen? Um wirklich Energie zu sparen, sollten Sie darüber nachdenken, Ihr Heim mit Wärmeschutzfenstern auszustatten. Gerade über die Fensterscheiben geht nämlich ein großer Anteil der Wärme verloren. Das gilt insbesondere dann, wenn in Ihrem Haus die Fenster verbaut sind, die bis ungefähr Mitte der 90er-Jahre aktuell waren. Im Vergleich zu herkömmlichem Doppelverglasungen bieten Wärmeschutzfenster eine dreimal bessere Isolierung. Es lohnt sich daher wirklich, auf den modernen Fenstertyp umzusteigen.
Inhaltsverzeichnis
Diese Besonderheiten bieten Wärmeschutzfenster
Isolierglas ist aus Glasscheiben zusammengesetzt, wobei in der Mitte Luft eingeschlossen ist. Diese Luftschicht wirkt isolierend und transportiert Wärme daher nicht so gut nach außen ab. Bei Wärmeschutzglas wird zusätzlich die Wärme der Sonne verwendet, um die Räume aufzuheizen. In Richtung des Raumes haben diese Fenster eine unsichtbare Metallbeschichtung. Dadurch können Licht und Wärme das Glas ins Hausinnere passieren. Weil die dünne Metallschicht die Wärme des Raumes jedoch reflektiert, kann sie nicht so gut durch das Glas nach außen dringen.
Eine Besonderheit bei Wärmeschutzfenstern besteht außerdem darin, dass zwischen den Glasscheiben ein Edelgas eingebracht wird. Es leitet die Wärme noch schlechter als Luft. Die Verglasung besitzt einen Randverbund aus Dichtungen, die dehnbar sind. Sie schließen das Edelgas sicher zwischen den Scheiben ein. Bei früheren Fenstern waren die Fensterrahmen häufig die schwächste Stelle der Isolierung. Daher werden bei modernen Wärmeschutzfenstern auch die Rahmen zusätzlich gedämmt. Mit Dichtungen, die Sie entlang des Rahmens anbringen, können Sie außerdem verhindern, dass Kaltluft von außen ins Hausinnere gelangt.
Daran erkennen Sie gute Wärmeschutzfenster
Es gibt zwei Werte, welche Ihnen eine Auskunft darüber geben, wie gut die Isolierung eines Baustoffes ist:
- Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert)
- Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert)
Der U-Wert zeigt, wie groß die Wärmeenergie in Watt ist, die pro Quadratmeter und pro Grad Temperaturdifferenz in Kelvin ein bestimmtes Medium durchdringen kann. Bei modernen Scheiben wird nur etwa ein Zehntel der Wärme durch das Fenster gelassen, wie das bei Fenstern mit nur einer Scheibe der Fall ist. Im Vergleich zu Isolierglasfenstern kann der Durchlass bei Wärmeschutzfenstern auf ein Drittel reduziert werden. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2009 legt fest, dass maximal 1,3 Watt pro Quadratmeter pro Kelvin bei neuen Fenstern erlaubt sind. Dabei gilt generell: Je niedriger der U-Wert ausfällt, desto besser sind die Fenster isoliert. Der g-Wert hingegen zeigt, wie viel Wärme vom Äußeren durch das Fenster ins Innere eines Raumes gelangen kann. Bei einem g-Wert von 0,5 wird 50 Prozent der vorhandenen Wärmeenergie durch das Fensterglas durchgelassen.
Welchen U-Wert und g-Wert sollten Wärmeschutzfenster besitzen?
Sobald ein Fensterhersteller den U-Wert erhöht, senkt sich automatisch der g-Wert. Dieser Zusammenhang der beiden Größen ist physikalisch nicht vermeidbar. Es macht daher bei einem Haus in sonniger Lage Sinn, Wärmeschutzfenster mit einem höheren g-Wert zu kaufen, auch wenn der U-Wert dadurch höher ausfällt. Es lohnt sich immer, die Außenwärme zu nutzen. Zum aktuellen Zeitpunkt können Wärmeschutzfenster mit g-Werten von bis zu 70 Prozent gebaut werden. Bei Fenstern in schattiger Lage sollten Sie stattdessen auf einen niedrigen U-Wert achten. Hier empfiehlt sich ein Wert von weniger als 0,9 Watt pro Quadratmeter pro Kelvin.
Diese Kosten müssen Sie für Wärmeschutzfenster einplanen
Für ein Wärmeschutzfenster mit einer Fläche von einem Quadratmeter zahlen Sie je nach Qualität mindestens 150 und maximal 400 Euro. Wie hoch die Kosten für den Einbau ausfallen, richtet sich unter anderem auch nach dem bestehenden Mauerwerk. Am günstigsten kommen Sie mit Kunststofffenstern, die mit Einbau meist lediglich 500 Euro kosten. Qualitativ hochwertiger, aber auch deutlich teurer sind moderne Aluminiumfenster. Sie schlagen im Durchschnitt mit 800 Euro zu Buche. Es ist unter Umständen möglich, die Umrüstung auf Wärmeschutzfenster von der Steuer abzusetzen. Jeder, der energieeffizient saniert oder baut, erhält Fördermittel von der KfW. Diese Förderung wird meist in Form von günstigen Krediten oder Zuschüssen realisiert. Fragen Sie daher bei Ihrer Hausbank nach, wenn Sie den Umbau auf Wärmeschutzfenster ernsthaft in Erwägung ziehen.
Worauf Sie beim Einbau achten sollten
Am besten übergeben Sie die Planung der Wärmeschutzfenster in die Hände eines erfahrenen Energieberaters. Die Dämmung der Fenster sollte immer zu den vorhandenen Wänden passen, denn gut gedämmte Fenster in schlecht isolierten Wänden sorgen für Schäden durch Schimmel und Nässe. Aus diesem Grund sollte auch der Einbau stets durch einen qualifizierten Fensterbau-Fachbetrieb erfolgen. Nur Experten wissen, wie Wärmebrücken verhindert werden können, welche oft durch eine unsachgemäße Montage entstehen.
Zudem benötigen Sie eine Bescheinigung darüber, dass die Sanierung von einem Fachbetrieb durchgeführt wurde. Andernfalls erhalten Sie keine Fördermittel. Falls Ihre Außenwände schlecht isoliert sind, empfiehlt es sich, diese zur gleichen Zeit wie die Fenster zu modernisieren, um Wärmebrücken zu vermeiden. Der Einbau der Fenster erfolgt von innen, daher muss in der Regel kein Gerüst aufgebaut werden. Generell müssen Sie nach dem Einbau darauf achten, dass Sie ausreichend und regelmäßig lüften. Auf diese Weise sorgen Sie für den notwendigen Wärmeaustausch und verhindern, dass sich Schimmel bildet.