Neuer Anstrich – wie lackiert man alte Möbel richtig?
Jeder von uns hat bestimmt schon mal ein altes Möbelstück gesehen, ob auf dem Flohmarkt, dem Dachboden oder in der Wohnung der Großeltern. Manche werden vielleicht auch selber ein solches Möbelstück besitzen. Oft sind alte Schränke, Kommoden oder Truhen echte Schmuckstücke. Doch leider sieht man vielen von ihnen auch an, dass sie ihre beste Zeit schon hinter sich haben. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, wenn Sie einem alten Möbelstück einen neuen Anstrich verpassen möchten.
Inhaltsverzeichnis
Das Möbelstück vorbereiten
Bevor Sie anfangen, die Möbel zu lackieren, sollten diese gründlich gereinigt werden. Vor allem wenn noch alte Farbreste vorhanden sind, genügt ein einfaches Abwaschen in den meisten Fällen nicht. Denn Sie sollten auf keinen Fall die neue Farbe auf die vorhandene Farbe auftragen, wenn die Fläche nur mit einem Lappen und Wasser abgewischt wurde. Sollte die Farbe glatt sein und gut haften, reicht es aus, sie mit einem Schleifpapier aufzurauen. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie zu schärferen Mitteln greifen.
Wenn Sie spezielle Beize verwenden möchten, um die vorhandenen Farbreste abzulösen, müssen Sie den Rückstand anschließend mit Wasser beseitigen, damit der neue Anstrich nicht von den Säureresten angegriffen wird. Außerdem sollten Sie unbedingt säurefeste Handschuhe tragen, wenn Sie mit Beize arbeiten, denn Beizen sind sehr aggressiv und lösen nicht nur alte Farbrückstände auf, sondern greifen auch die Haut an. Sollte sich viel alter Lack auf den Möbeln befinden, können Sie diesen auch mit einem Heißluftföhn entfernen.
Bevor Sie das Möbelstück nun lackieren, sollten Sie darauf achten, dass es staubfrei, sauber und trocken ist. Wenn Sie das Möbelstück mit Wasser gereinigt haben, lassen Sie es mindestens einen Tag durchtrocknen, am besten in einem trockenen, warmen Raum. Es können sich nämlich Blasen bilden, wenn sich Wasserrückstände in den Poren befinden, da diese eine gute Haftung der Farbe verhindern.
Lack oder Lasur?
Wenn Sie sich dazu entschieden haben Farbe aufzutragen, stehen Sie vor der Entscheidung, ob Sie Lack oder Lasur verwenden sollen. Der Unterschied zwischen Lacken und Lasuren ist, dass Lasuren den Untergrund nicht abdecken. Aus diesem Grund sind Lasuren besonders beim Streichen von Holz sehr beliebt, da die Maserung sichtbar bleibt. Sollten Sie sich aber gegen die Lasur und für den Lack entscheiden, stehen Sie vor einer weiteren Entscheidung – Ölfarbe, Acryllack oder doch Kunstharzlack? Acryllack wäre dabei eine gute Entscheidung, da es wasserverdünnbar und lösungsmittelfrei und somit umweltfreundlich ist.
Nachdem Sie die Möbel lackiert haben, können Sie alle Arbeitswerkzeuge mit Wasser und ein bisschen Spülmittel reinigen. Bei Kunstharzlack müssen Sie allerdings Pinselreiniger oder Terpentin verwenden, da dieser ein wenig hartnäckiger ist.
Lackieren des Möbelstücks
Für das Auftragen des Lackes auf ebenen Flächen ist es ratsam, einen kleinen Roller zu kaufen, mit dem Sie am Besten die Schichtstärke kontrollieren können. Bei einem Pinsel besteht die Gefahr, dass Riefen entstehen.
Sollte das Möbelstück allerdings wenig glatte Flächen besitzen, ist ein Pinsel zu empfehlen. Mit dem Pinsel kommt man dann besser in die feinen Kanten. Für Lasuren können Sie zwischen einem alten Tuch, einem Roller oder Pinsel zum Auftragen wählen.
Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, woran Sie erkennen, dass der Lack durchgehärtet ist. Generell sollten Sie nach der Lackierung lieber ein paar Tage warten bis Sie das Möbelstück benutzen. Ein paar Hersteller geben sehr optimistische Werte für die Trocknungszeit an, denn nach der angegebenen Zeit sieht der Lack vielleicht äußerlich trocken aus, aber schon bei der kleinsten Reibung löst er sich wieder ab.
Wie lange trocknen lassen?
Wie lange das Möbelstück zum trocknen braucht, kommt auch darauf an, ob Sie es in einem geheizten Raum trocknen lassen oder nicht.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, können Sie auch ein wenig auf Ihre Nase vertrauen. Sollten Sie noch Lösungsmittel riechen, ist der Lack noch nicht durchgehärtet. Riechen Sie kein Lösungsmittel mehr, heißt das aber nicht gleich, dass der Lack trocken ist. Daher sollten Sie an einer wenig sichtbaren Stelle den Lack eindrücken und schauen, ob er sich noch verformt.
Generell ist es aber besser, auf Nummer sicher zu gehen und das Möbelstück lieber drei bis fünf Tage in Ruhe durchhärten zu lassen. Spätestens dann sollte der Lack ausgehärtet sein und sich nicht mehr lösen. Nach dieser Zeit ist das Möbelstück dann einsatzfähig und kann seinen Zweck erfüllen.
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