Bei der Frage, ob Pflanzen im Schlafzimmer gut oder schlecht sind, scheiden sich die Geister. Während die einen behaupten, sie seien die Staubfänger schlechthin, möchten andere aufgrund ihrer positiven Auswirkungen auf das Raumklima nicht darauf verzichten. Doch was ist nun eigentlich wahr? Wir klären Sie auf!
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Schlafen Sie besser mit Pflanzen im Schlafzimmer
Das Gerücht, Pflanzen im Schlafzimmer seien ungesund für den Menschen, hält sich hartnäckig. Zwar wandeln die Grünpflanzen Kohlendioxid in Sauerstoff um und geben diesen ans Schlafzimmer ab, allerdings läuft dieser Prozess nur am Tage bei Sonnenlicht ab. In der Nacht verbraucht die Pflanze selbst Sauerstoff und wandelt ihn in Kohlendioxid um, der an die Umgebung freigegeben wird. Bei fehlendem Tageslicht kann nämlich keine Fotosynthese durchgeführt werden. Pflanzenliebhaber sind daher nicht sicher, ob es der Gesundheit schaden könnte, Pflanzen in die Nähe vom Bett zu stellen, weil diese Kohlendioxid abgeben.
In dieser Hinsicht können wir Sie jedoch beruhigen: Die Menge an Kohlendioxid, die eine Pflanze in der Nacht freisetzt, ist so gering, dass keine gesundheitliche Beeinträchtigungen entstehen. Ganz im Gegenteil – mit Pflanzen im Schlafzimmer können Sie sogar besser schlafen, weil diese das Raumklima durch die Verdunstung der Feuchtigkeit erheblich verbessern. Eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit sorgt zum Beispiel dafür, dass Sie morgens nicht mit den typischen Halsschmerzen aufwachen.
Achten Sie allerdings darauf, dass sich in der Blumenerde kein Schimmel bildet – der wäre kontraproduktiv gerade für Allergiker.
Diese Pflanzen sind perfekt fürs Schlafzimmer
Es gibt einige Pflanzen, die für Ihren Schlafraum perfekt geeignet sind. Das gilt zum Beispiel für:
- Efeu
- Grünlilie
- Einblatt
- Zamioculcas
- Benjamin (Birkenfeige)
- Immergrüne Philodendron
- Monstera
- Zimmertanne
- Brautmyrte
- Farne
- Azaleen
- Kamelien
- Alpenveilchen
Sie sind wahre Multitalente, denn sie absorbieren sämtliche Schadstoffe, die zum Beispiel durch Polstermöbel, Bodenbeläge wie PVC, Zigarettenrauch und Wandfarben allmählich an die Raumluft abgegeben werden. Daher benötigen Sie keine teure Klimaanlage, um die schädlichen Stoffe aus der Luft zu filtern. Viel gesünder und einfacher klappt das mit dekorativen Grünpflanzen, die obendrein auch noch für eine tolle Optik in Ihrem Schlafzimmer sorgen. Die grünen Zimmerpflanzen bringen optische Ruhepunkte in den Raum und schaffen somit eine behaglichere Atmosphäre.
Die Zamioculcas ist besonders pflegeleicht und robust und gibt ebenso wie die Birkenfeige und der immergrüne Philodendron am Tage sehr viel Sauerstoff an die Umgebungsluft ab. Zamis und Benjamin können das schädliche Kohlenmonoxid der Luft abbauen, was insbesondere dann nützlich ist, wenn Ihr Schlafraum zu einer viel befahrenen Hauptstraße zeigt. Der Philodendron ist gut, um Benzol und Formaldehyd aus der Luft zu entziehen. Einen positiven Effekt auf das Raumklima haben außerdem Farne, Brautmyrte, die Zimmertanne und Monstera. Wenn Sie mehr Wert auf eine tolle Optik legen, sind Sie mit Azaleen, Kamelien und Alpenveilchen gut beraten, denn sie sorgen auch noch für mehr Farbe im Schlafzimmer.
Großblättrige Pflanzen schaffen im Sommer Abkühlung
Im Sommer sind vitale, großblättrige Pflanzen perfekt. Sie bieten eine besonders gute Befeuchtung und Reinigung der Luft. Das gilt etwa für Zyperngras, Bananen und Papyrus, denn sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit deutlich. Das liegt daran, dass sie an den Blattunterseiten Spaltöffnungen haben, über die permanent Feuchtigkeit verdunstet. Darüber geben sie einen großen Anteil des Gießwassers wieder an die Umgebungsluft ab. Im Sommer wird durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit zugleich auch die Raumtemperatur gesenkt. Aber Vorsicht bei zu hoher Feuchtigkeit, denn dann kehrt sich dieser Ablauf wieder um.
Exoten sind für ein optimales Raumklima perfekt
Es gibt einige Pflanzen, die auch nachts Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln und daher als Schlafzimmerpflanzen schlechthin gelten. Das gilt für Bogenhanf und Aloe Vera. Sie filtern darüber hinaus auch noch schädliches Trichlorethylen, das von vielen Klebern abgegeben wird, mit ihren Blättern und Wurzeln aus der Luft. Außerdem bauen sie Formaldehyd und Zigarettenrauch aus der Umgebung ab. Solche Gewächse, die das CO2 nur nachts aufnehmen und in Sauerstoff verstoffwechseln, werden als CAM-Pflanzen bezeichnet. Dazu zählen zum Beispiel auch Kakteen und etliche Orchideen. Bei solchen Tropenpflanzen kommt es jedoch auf den richtigen Standort an: Sie möchten möglichst warm und hell stehen, damit sie eine optimale Wirksamkeit entfalten können.
Wann Sie auf Pflanzen im Schlafzimmer verzichten sollten
Es gibt einige Fälle, in denen es ratsam ist, auf Pflanzen in Ihrem Schlafraum zu verzichten. Das gilt zum Beispiel, wenn Sie an Heuschnupfen oder einer Hausstauballergie leiden. Grünpflanzen sind gute Staub- und Pollenfänger und haben daher bei Allergikern nichts im Schlafzimmer verloren. Außerdem können empfindliche Menschen am Morgen mit Kopfschmerzen aufwachen, wenn Pflanzen wie Jasmin oder Lavendel im Schlafzimmer untergebracht sind. Auch die intensiven Gerüche der folgenden Pflanzen können zu Kopfschmerzen am Morgen führen:
- Narzissen
- Verschiedene Orchideen-Arten mit orientalischem Geruch
- Porzellanblumen
- Kranzschlingen
Außerdem sollten Sie keine Pflanzen im Schlafzimmer aufstellen, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum ohnehin schon sehr hoch ist. Das bemerken Sie zum Beispiel daran, dass die Fenster in kalten Nächten von innen anlaufen. Generell gilt: Übertreiben Sie es nicht mit der Anzahl der Zimmerpflanzen und achten Sie auf eine angemessene Pflege, um Schimmelbildung im Blumentopf zu vermeiden.