Ein dichter, grüner Rasen ist der Stolz jedes Gärtners. Doch häufig trüben kleinere oder größere Makel die Pracht. Moos, Verbrennungen sowie braune oder kahle Stellen sind unansehnlich und sollen durch die richtige Pflege wenn möglich vermieden werden. Richtiges Mähen, Vertikutieren und Belüften lässt den grünen Teppich prächtig gedeihen. Dünger sorgt für gesunden Wuchs, der Moos und Unkraut keine Chance lässt.
Frühjahrskur für den Rasen
Nach dem langen Winter zeigen sich im Frühjahr Vergrauung und braune Stellen im Rasen, ausgelöst durch verfilzte und abgestorbene Halme. Das Gras stellt im Winter sein Wachstum weitestgehend ein, Schnee, Feuchtigkeit und Dunkelheit haben es zusätzlich belastet. Daher ist der erste wichtige Schritt im Frühjahr die erste Düngung, die Belüftung des Bodens und die Vertikutierung.
Empfehlenswert ist zunächst eine Belüftung des Bodens, zum Beispiel mit der Heugabel oder einer Nagelwalze bei größeren Flächen. Anschließend können Sie Dünger ausbringen, bevorzugt bei feuchter Witterung und mildem Wetter, das nach Möglichkeit einige Tage ohne Frost anhält. So erhält der Rasen zusammen mit der längeren Sonnenscheindauer einen ersten Wachstumsreiz.
Etwa zwei Wochen nach der Düngung kann der Rasen Vertikutiert werden. Fahren Sie dafür die Fläche zweimal ab, der zweite Durchgang sollte quer zur vorherigen Richtung verlaufen. Entfernen Sie anschließend abgestorbene Reste und Moos gründlich vom Rasen. Der Sommer kann nun kommen!
Richtiges Mähen, Düngen und Wässern
Wenn der Rasen ab Mai kräftiger zu sprießen beginnt, können Sie ihn etwa einmal wöchentlich mähen. Wenn der Rasen häufig betreten und strapaziert wird, sind etwa vier bis fünf Zentimeter Höhe angebracht. Das ist auch die richtige Wuchshöhe für Gartenmöbel-Sitzgruppen. Dient er eher als reiner Zierrasen können Sie sich an zweieinhalb bis drei Zentimetern versuchen. Bei warmer, feuchter Witterung macht das Gras häufig einen unvermittelten Wachstumsschub, dann planen Sie in dieser Zeit eine zusätzliche Mährunde ein.
Gemäht wird der Rasen wenn er trocken ist, da der Mäher sonst Probleme hat, die Halme sauber zu schneiden. Gut ist der Vormittag, gleich nachdem das Tau getrocknet ist.
Um kräftig zu wachsen benötigt der Rasen vor allem Wasser – viel Wasser. Gras gehört zu den durstigsten Pflanzen im Garten. Daher ist die Anschaffung eines Rasensprengers bei größeren Flächen eine lohnende Investition. Im Allgemeinen gilt die Faustregel: Lieber seltener, dafür reichlich wässern. Nur wenn das Wasser tief in den Boden eingedrungen ist, erreicht es auch die Wurzeln und verdunstet bei Sonne nicht sofort wieder.
Neben Wasser benötigt der Rasen auch Dünger, um gut zu wachsen. Verwenden Sie bevorzugt speziellen Rasenlangzeit-Dünger, da dieser die richtige Nährstoffzusammensetzung hat. Gedüngt wird zwei- bis dreimal im Jahr, jeweils im Frühjahr, Sommer und gegebenenfalls noch einmal im Spätsommer. Der Dünger wird gleichmäßig per Hand oder Streuwagen auf der Fläche verteilt. In den folgenden Tagen ist eine gute Wasserversorgung wichtig, damit keine Verbrennungen entstehen und die Nährstoffe in den Boden gelangen.
Was tun bei Moos?
Ein vermooster Rasen ist für jeden Gärtner ein echtes Ärgernis. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum Beispiel zu langes Gras, anhaltende Feuchtigkeit durch schlechten Wasserabfluss, Nährstoffmangel, saurer Boden oder zu viel Schatten. Der Handel empfiehlt gerne den Einsatz von Herbiziden oder eisenhaltigen Moosvernichtungsmitteln, diese sind jedoch nur das letzte Mittel. Gerade Eisen-II-Sulfat ist hochätzend und versauert den Boden, was neues Mooswachstum anregt.
Besser ist es, die Ursachen für Mooswachstum zu bekämpfen. Regelmäßiges Mähen und das Vertikutieren im Frühjahr helfen dem Rasen, sich gegen das Moos durchzusetzen. Wenn ein pH-Test einen sauren Boden anzeigt, können Sie durch Kalk für einen höheren pH-Wert sorgen. Wenn Staunässe durch dichten, lehmigen Boden entsteht, hilft nur den Rasen neu anzulegen. Lockern Sie das Erdreich gründlich auf und mischen Sie viel grobkörnigen Sand unter. Keine Chance haben Sie, wenn Sie in einer Gegend mit hohem Grundwasser-Spiegel leben. In diesem Fall bleibt ihnen nichts anderes übrig, als die Fläche für etwas anderes zu nutzen – wie wäre es mit einer seltenen Feuchtwiese oder einem Zen-Garten mit viel Kiesfläche?
Ein Sonderfall ist zu wenig Sonne: Hier kann spezieller Schattenrasen helfen. Unter einem dichten Kronendach kann sich jedoch kein Rasen auf Dauer durchsetzen, da es hier zu dunkel und feucht ist. Zudem entziehen die Bäume dem Rasen wichtige Nährstoffe. Hier können Sie entweder den Moosteppich gewähren lassen, eine entsprechend große Baumscheibe anlegen oder nicht so lichthungrige Gewächse anpflanzen, wie zum Beispiel Efeu.