Jeder Gärtner wünscht sich einen natürlichen, gepflegten und lückenlosen Rasen. Leider sind Zierrasen, Sportrasen und Gebrauchsrasen häufig zum Einen von Lücken und Löchern und zum Anderen von strohigen Stellen gezeichnet. Solche Makel entstehen vor allem durch Wettereinflüsse, aber auch durch Unkraut, Moos und Ungeziefer. Damit kahle Rasenflächen bald der Vergangenheit angehören, ist die Rasenreparatur durch regelmäßige Rasennachsaat ebenso wie die umsichtige Rasenpflege von hoher Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Typische Probleme des Rasens
Kahle, strohige oder gelbe Flächen im Rasen können ganz verschiedene Ursachen haben. Oft ist der Gärtner selbst nur bedingt schuldig, weil äußere Einflüsse eine wichtige Rolle spielen:
- Hitze- und Kälteeinflüsse
- Moos
- Pilze
- Quecken
- Unkraut
- Klee
- Löwenzahn
Zudem werden Rasenprobleme häufig auch durch falsche Pflege hervorgerufen, wie zu starke Beanspruchung, falsche Bewässerung oder der mangelnde Versorgung mit Nährstoffen durch Dünger. Wenn mehrere dieser Störfaktoren zusammentreffen, zeigt der Rasen mit unschönen Lücken sein Leid. Dann ist unbedingt eine Rasennachsaat notwendig.
Rasenreparatur in zehn Schritten – so geht’s
Wenn der Rasen schon längst nicht mehr gleichmäßig und lückenlos ist, kommen Sie nicht um eine Rasenreparatur herum. Zum Glück gibt es einige einfache und hilfreiche Tipps, die dabei helfen, dass das Gras schon bald wieder üppig, grün und ohne Lücken wächst.
Die notwendigen Geräte und Hilfsmittel
Für die Rasenreparatur werden einige Geräte benötigt:
- Rechen
- Rasenmäher
- Vertikutierer
- Rasensaatgut
- Geeigneten Dünger
- Gegebenenfalls eine Walze
Der Rechen und der Rasenmäher sollten zur Grundausrüstung eines jeden Gärtners gehören. Bei einer gründlichen Rasenreparatur kommen Sie zudem nicht um die Anschaffung eines Vertikutiers herum. Alternativ können Sie ihn auch im Baumarkt für einen geringen Aufpreis mieten.
Von hoher Bedeutung für eine erfolgreiche Rasenreparatur ist auch das passende Saatgut. Im Idealfall sollten Sie den Rasensamen verwenden, der auch für die Erstsaat eingesetzt wurde, denn so lässt sich ein gleichmäßiges und natürliches Ergebnis erzielen. Andernfalls empfiehlt es sich, einen Fachhändler vor Ort zu fragen, da diese am besten darüber Bescheid wissen, wie die Qualität des Bodens in der Region beschaffen ist.
Hier sollten Sie sich auch eine Empfehlung für einen geeigneten Dünger einholen. Eine Walze benötigen Sie nur bei der Reparatur von größeren Rasenflächen. Sie hilft dabei, den Boden einzuebnen und den neuen Rasensamen richtig anzudrücken. Die Walze müssen Sie nicht unbedingt kaufen, da sie bei vielen Fachhändlern zur Vermietung angeboten wird.
Vorbereitung
Bevor neuer Rasen gesät werden kann, sollten Sie den Rasen so kurz wie möglich mähen, damit sich die folgenden Arbeiten leichter gestalten. Dann kommt der Vertikutierer zum Einsatz, um den Grünteppich von Unkraut, trockenem Gras und Moos zu befreien. Das abgemähte Gras und das gelöste Moos werden im Anschluss mit einem Rechen entfernt.
In 10 Schritten zum lückenfreien Rasen
Nun erfolgt die eigentliche Reparatur des Rasens, die in zehn Schritten erledigt ist:
- Der Boden muss an jeder kahlen Stelle aufgelockert werden.
- Der aufgelockerte Bereich wird mit Rasensamen bedeckt.
- Den Samen gut und fest andrücken.
- Die Saat mit ausreichend Wasser gießen.
- Die Fläche wird nun mit Stroh abgedeckt, bis die ersten Rasenkeimlinge sichtbar werden.
- Größere Kahlflächen sollten tiefer ausgeschachtet werden.
- Die ausgeschachteten Bereiche mit einer Schicht Mutterboden auffüllen.
- Diese Fläche ebenfalls mit Grassamen bedecken.
- Den Samen gut andrücken.
- Alle betroffenen Stellen regelmäßig feucht halten.
Ein anderer möglicher Weg besteht darin, die Erde nicht mit Grassamen zu bedecken, sondern einen Rechen zu verwenden, damit das Saatgut in den Boden eingearbeitet werden kann. Nach dem Einsäen empfiehlt es sich zudem, den Rasen komplett zu düngen, damit er ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist.
Rollrasen – die schnelle Art, um Lücken im Rasen zu schließen
Die nächste Gartenfete steht an, aber der Rasen sieht wegen seiner Lücken ungepflegt aus? In diesem Fall wird ein Säen von neuem Rasen nicht mehr viel nützen, da er etwa vier Wochen benötigt, bis er die gewünschte Größe erreicht hat. Hier schafft nur noch Rollrasen schnell Abhilfe:
- In der Erde ein Rechteck mit dem Spaten ausheben.
- Ein gleichgroßes Stück Rollrasen an dieser Stelle einsetzen.
- Sie dürfen aber nicht vergessen, dass durch den praktischen Rollrasen ein Höhenunterschied entsteht. Daher sollte ein Loch, das ausgebessert werden soll, drei Zentimeter unterhalb der eigentlichen Rasenfläche liegen.
Prinzipiell gilt: Vorbeugen statt reparieren!
Am besten ist es natürlich immer, wenn Sie durch eine geeignete Pflege des Rasens von Anfang an dafür sorgen, dass das Gras gar nicht erst abstirbt und der Rasen somit keine kahlen Stellen zeigt. Einen gleichmäßigen Rasenwuchs erreichen Sie, indem Sie sich die folgenden Ratschläge zu Herzen nehmen:
- Der Rasenerde regelmäßig durch Rasendünger Nährstoffe zuführen.
- Die mit Unkraut befallenen Bereiche stets rechen.
- Bei einem starken Befall mit Unkraut die schädlichen Pflanzen mit Unkrautvernichter bekämpfen.
- Das Unkraut mithilfe eines Unkrautziehers mit der Wurzel entfernen.
- Den Rasen regelmäßig mähen, jedoch nicht zu kurz halten.
- Den pH-Wert der Rasenfläche hin und wieder überprüfen.
- Den Rasen im Frühjahr am besten kreuzweise vertikutieren
Kommen diese Tipps richtig zur Anwendung, wird der Rasen im Garten zukünftig keine kahlen Stellen mehr zeigen.
Lücken im Rasen vorbeugen, die durch Sommerhitze entstehen
Im Hochsommer herrscht oft eine große Hitze, die dem Rasen sehr zu schaffen macht. Die Sommersonne sorgt häufig dafür, dass große Teile des Rasens regelrecht verbrennen. Die vertrockneten Stellen sterben ab, sodass hier kein Gras mehr wächst. Es ist daher im Sommer besonders wichtig, den Rasen nicht zu kurz zu halten. Je kürzer das Gras ist, desto höher ist auch die Gefahr dafür, dass es durch die Sonne verbrennt. Zudem ist gerade in der Zeit der heißen Sommermonate ein regelmäßiges Bewässern unumgänglich.
Hohe Beanspruchung schadet dem Rasen ebenfalls
Eine saftig grüne Rasenfläche muss allerhand Belastungen aushalten:
- Tobende Kinder
- Grillfeiern mit zahlreichen Gästen
- Verwendung als Liegewiese
- Gartenarbeit
Durch die hohe Beanspruchung ist die Erde ständig einem hohen Druck ausgesetzt, sodass sich die oft begangenen Bereiche des Rasens sehr schnell abnutzen. Diese Flächen sollten Sie daher rechtzeitig mit neuem Saatgut besäen, damit kahle Stellen gar nicht erst entstehen. Zudem sollten Sie darüber nachdenken, bei einer sehr hohen Beanspruchung auf strapazierfähigen Rollrasen zu setzen.