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Surround-Sound-Systeme: Maximaler Hör- und Filmgenuss im Wohnzimmer

Maximaler Hör- und Filmgenuss im Wohnzimmer

Das Thema Heimkino hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Popularität gewonnen. Menschen sind immer häufiger dazu bereit, viel Geld für ein persönliches Kino auszugeben, beginnend mit einem großen Fernseher bis hin zu einem teuren Soundsystem. Doch gerade bei Letzerem wird leider häufig gespart, wodurch das Heimkino sein Potenzial nicht entfalten kann. Der nachfolgende Ratgeber befasst sich umfassend mit dem Thema Surround-Sound-Systeme, wie man das Passende für sein Wohnzimmer auswählt und richtig positioniert.

5.1 Surround oder 7.1 Surround – was ist für mich geeignet?

Surround-Sound begann, beginnend mit der Einführung der DVD, an Bedeutung zu gewinnen. Die Filme im Fernsehen wurden bis dahin in überwiegend in Stereo ausgestrahlt. Doch mit der DVD kam der erste Mehrkanalton in die Wohnzimmer der Verbraucher, zunächst in 5.1 später auch 7.1. Wer sich mit dem Thema Surround-Sound bereits beschäftigt hat, wird wissen, dass fast jeder Filmton nur in 5.1 abgemischt wird. Warum sollte man sich also mehr als fünf Boxen plus einen Subwoofer kaufen? Die Erweiterung der 5.1-Systeme startete bereits nach Einführung der DVD: Grundsätzlich generiert ein 5.1-System fünf Tonarten, das sechste Stück ist lediglich ein Subwoofer, der für Bass sorgt. Doch bereits vor vielen Jahren wurde ein sechster Kanal aus dem 5.1-DVD-Soundtrack generiert. Dies ist allerdings nur bei Tonspuren in Dolby-EX oder DTS-ES möglich. Durch den sechsten Kanal sollte hinter dem Publikum ein noch besseres Raumgefühl entstehen als mit einem klassischen 5.1-System.

Später wurde die 7.1-Technik mit Dolby Pro Logic IIx optimiert. Das Format war in der Lage, aus simplem Stereo- oder 5.1-Kanalton ein 7.1-Signal zu mischen. Originalen 7.1-Kanalton gibt derzeit nur auf Bluray-Discs mit den Tonformaten DTS HD, TrueHD und Dolby Digital Plus. Dieser 7.1-Ton ist aber bis heute eine Rarität und wird nur für wenige Filme und Musik-Titel verwendet. Die meisten Filme werden nach wie vor in altbekannter 5.1-Technik abgemischt.

Raumakustik: Die richtigen Lautsprecher finden

Die Frage nach den passenden Lautsprechern ist entgegen dem allgemeinen Glauben keine Geschmacksfrage, sondern entscheidend für den Klang des Surround-Systems. Welche Boxen im heimischen Wohnzimmer zum Einsatz kommen werden, hängt in erster Linie von der Raumakustik ab. Nicht jeder Lautsprecher passt in jedes Wohnzimmer. Grundsätzlich beurteilt man die Hörsituation nach drei Kriterien:

  1. Raumgröße
  2. Raumakustik
  3. Boxenaufstellung/Wandabstand

Diese drei Merkmale sind in einigen Testberichten im Internet in Lautsprecher-Tests angegeben.

Raumgröße

Raum Raumgröße Beschreibung
Klein etwa 15 m² Hörabstand bis zu zwei Meter; Lautsprecher muss im Nahfeld homogen spielen, darf nicht dröhnen; geringe Anforderungen an Pegel und Bündelung.
Mittelgroß etwa 24 m² Abstand zwischen Box und Hörer: 2–3 m; Pegel und Bassdruck muss vorhanden sein
Groß etwa 45 m² Hörabstand: 4 m +; hohe Anforderungen an Bass und Schalldruck; Lautsprecher muss fokussieren können

Raumakustik

Um die Raumakustik zu bestimmen, benötigt man lediglich einen Computer, ein Mikrofon sowie eine passende Software. Eine ausführliche Anleitung zum Messen der Raumakustik gibt es bei audio.de.

Aufstellung

Eine Frage der Position: 6 Regeln zum richtigen Aufstellen der Lautsprecher

Die korrekte Aufstellung der Lautsprecher eines Surround-Systems lässt sich anhand der nachfolgenden sechs Regeln realisieren:

  1. Der Abstand zwischen dem Lautsprecher und allen Wänden sollte möglichst groß sein. Nur so kann man gewährleisten, dass die Reflexionen möglichst spät kommen. Der Idealwert, nach dem keine hörbaren Verbesserungen entstehen, liegt bei 85 bis 150 Zentimetern.
  2. Es gibt keine perfekte Positionierung der Lautsprecher. Je nach gewählten Boxen muss man mit ihrer Position sowie der des Sitzplatzes experimentieren.
  3. Mit jeder Abstandsverdopplung wird der direkte Schall des Lautsprechers halbiert. Die Lautstärke des Nachhalls ist allerdings überall im Raum dieselbe. Deshalb ist es wichtig, den perfekten Abstand zum Lautsprecher zu finden. In einem durchschnittlichen Hörraum liegt er bei zwei Metern.
  4. Je näher man an einem Lautsprecher sitzt, desto weniger beeinflusst der Hörraum dessen Wiedergabe. Dennoch gibt es einen gewissen Mindestabstand (1,75 Meter). Bei großen Lautsprechern, die nicht für eine Nahfeld-Aufstellung gedacht sind, kann der Mindestabstand größer sein.
  5. Unnötige Höhen-Killer wie Vorhänge bringen Lebendigkeit in die Akustik. Zu spärlich eingerichtete Räume entwickeln dagegen sogenannte Flatter-Echos. Der reflektierte Schall wird dabei mehrmals umhergeworfen, bis er das Ohr ungeschwächt erreicht. Legt er eine Distanz von etwa 30 Metern zurück, registriert das menschliche Gehirn diesen als neues Schallereignis.
  6. Flatter-Echos kann man durch das In-die-Hände-klatschen erzeugen. Das Problem eliminiert man mithilfe von kleinen Kissen in den Raumecken. Ist das nicht möglich, kann man Möbel in die Ecke stellen.

Die obigen sechs Regeln werden nachfolgend unter Anbetracht weiterer Tipps in die Praxis umgesetzt:

Symmetrie

Jedes Lautsprechersystem, egal aus wie vielen Boxen es besteht, muss als Erstes symmetrisch aufgestellt werden. Eine Abweichung beider Seiten (siehe Grafik) würde sich in der Akustik schnell bemerkbar machen. Der Ton wäre dann nach rechts oder links verschoben oder verstärkt aus einer Richtung zu hören. Kann das System nicht symmetrisch im Raum stehen, weil es zum Beispiel eine L-Form hat, gelten andere Regeln. Da unterschiedliche Reflexionen entstehen, da auf einer Seite eine Wand ist, auf der anderen aber nicht. Diese Reflexionen kann man mit einem Vorhang oder eine andere akustische Maßnahme (Möbel zum Beispiel) kontern.

Front finden

Die Front des Lautsprechersystems besteht aus dem linken und rechten Hauptlautsprecher, dem Center sowie dem Fernseher inklusive Receiver und anderen Geräten. Bei der Wahl einer geeigneten Wand fallen alle weg, wo Türen oder Fenster zu finden sind. In einem simplen Raum gibt es natürlich nur vier Möglichkeiten, wo man die Front aufstellen wird. Schwieriger wird es bei der zuvor angesprochenen L-Form oder Wohnküchen. Hier sind die Optionen oftmals eingeschränkt. Mithilfe eines Raumplaners oder mit einer Skizze des Raumes lässt sich die Position der Front leichter ermitteln.

Hauptlautsprecher aufstellen

Hat man die Front gefunden, stellt man dort den Fernseher, die Front-Lautsprecher rechts und links sowie den Center in der Mitte auf. Akustisch gesehen liegt die beste Position für die Front-Lautsprecher bei einem Fünftel der Raumbreite. Je größer der Abstand zu den Seitenwänden, desto besser. Anders als angenommen müssen die Hauptlautsprecher weder am Rand noch nah am Fernseher stehen. Bei einem kleinen Fernseher würde man dann riskieren, dass die Klangkulisse zu schmal ist. Stehen die Lautsprecher zu weit auseinander, wäre ihre Position womöglich zu nah an einer Wand. Dadurch würden wiederum frühe Reflexionen entstehen.

Sitzposition festlegen

Der Hörplatz ist der zentrale Punkt für das gesamte System. Ein klassischer Fehler bei der Wahl der Sitzposition ist die Tatsache, sie zu weit an die Rückwand zu verlegen. Tatsächlich geht es in beengten Verhältnissen oft nicht anders. Bleibt aber genug Raum frei, sollte sie möglichst nah an den Frontlautsprechern sein – und zwar wie die obigen Regeln sagen, mindestens 1,75 Meter von ihnen weg. Die optimale Sitzposition ist dieselbe wie im Kino: Mittig im hinteren Drittel. Selbes gilt auch im Wohnzimmer. Insbesondere diejenigen, die ein 5.1- oder 7.1-Sourround-System besitzen, müssen auf diese Sitzposition achten, ansonsten können sich die zusätzlichen Lautsprecher hinten nicht entfalten.

Die hinteren Kanäle

Ausgehend von der Hörposition werden alle Boxen in bestimmten Winkeln positioniert. Die Positionierung hängt von der Anzahl der Lautsprecher ab. Genaue Informationen gibt es in der Regel direkt beim Hersteller in seiner Gebrauchsanweisung. Während die Anhaltspunkte bei den Frontlautsprechern praktisch sind, profitieren die hinteren Kanäle immens von den Angaben. Insbesondere bei einem 7.1-System ist darauf zu achten, dass zwei der Boxen seitlich hinter der Hörposition stehen, so wie es Dolby empfiehlt.