Teppichboden selbst verlegen: Wie geht man am besten vor?
Der Teppichboden ist und bleibt der beliebteste und am meisten verbreitete Bodenbelag in deutschen Haushalten, vor allem im Wohnzimmer. Immerhin ist er trittsicher, wodurch man auf ihm nicht ausrutschen kann wie es beispielsweise bei Fliesen oder Laminat der Fall sein kann. Außerdem ist er gewissermaßen wärmeisolierend und zudem trittschalldämmend. Das freut insbesondere die Nachbarn in der Wohnung darunter. Ein weiterer Vorteil: Teppichböden gibt es in vielen verschiedenen Farben und Mustern, deshalb haben sie auch eine sehr dekorative Wirkung. Teppichböden haben aber auch noch einige weitere Vorteile, denn sie sind
- schon recht preisgünstig erhältlich
- pflegeleicht
- leicht zu verlegen
Je nachdem, um welche Art Teppich es sich handelt, ist dieser zudem sogar überaus strapazierfähig. Doch welche Teppicharten gibt es denn eigentlich?
Inhaltsverzeichnis
Diese Teppicharten gibt es
Aufgrund modernster Herstellungs- und Fasertechniken ist ein Teppichboden in der heutigen Zeit ein universeller Bodenbelag. So gibt es beispielsweise spezielle Teppiche, die Sie trotz eingebauter Fußbodenheizung verlegen können. Es gibt besonders feuchtigkeitsverträgliche Ausführungen und auch solche speziell für Allergiker, für die ein herkömmlicher Teppichboden normalerweise alles andere als angenehm wäre. Ja sogar in der Küche können Sie heute Teppichböden verlegen. Auch für Büros gibt es entsprechende Varianten, deren Fasern sich nicht elektrostatisch aufladen. Ob Material oder Design, die Auswahl an Teppichböden ist inzwischen nahezu unendlich.
Grundsätzlich wird bei Teppichböden zwischen
- Naturfaser
- Schlingen
- Velours
- Nadelvlies
unterschieden. Diesen gibt es in Baumärkten oder in Teppichfachgeschäften in der Regel als Rollenware mit einer Breite von vier bis fünf Meter.
Welche Werkzeuge werden zum Verlegen benötigt?
Bevor es daran geht, einen Teppichboden zu verlegen, sollten Sie sich entscheiden, wie Sie diesen verlegen möchten. Zur Auswahl stehen zwei Varianten, nämlich verklebt oder lose
Je nach Verlegeart entscheidet sich auch, welches Werkzeug Sie benötigen. Was Sie ebenfalls beachten sollten ist, ob Sie zur Miete wohnen oder ob es sich um Eigentum handelt. Denn manche Vermieter lehnen das Verkleben eines Teppichbodens grundsätzlich ab. Daher kann auch die Variante des Verlegens schnell geklärt sein.
Was Sie auf jeden Fall benötigen, um einen Teppichboden zu verlegen, sind
- ein Teppichmesser mit Hakenklinge
- einen Zollstock oder alternativ ein Laser-Messgerät und
- eine Schere.
Wird der Teppich lose verlegt, sollten Sie außerdem noch eine Rolle doppelseitiges Klebeband organisieren. Wird der Teppichboden hingegen fest verklebt, dann benötigen Sie außerdem
- einen Teppichspanner
- einen Teppichfixierer
- eine glatte Schaumrolle
- eine Zahnspachtel
- Teppichkleber und
- eine Haftgitterfolie
Vor dem Teppichkauf: Räume genau vermessen
Bevor Sie losgehen und einen Teppichboden kaufen, sollten Sie den betreffenden Raum genau ausmessen. Hierfür nehmen Sie wahlweise den Zollstock oder ein Laser-Messgerät zur Hand. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie Ausbuchtungen von zum Beispiel Türen berücksichtigen. Nehmen Sie stets das größte Maß als Anhaltspunkt und geben Sie anschließend noch einmal gut 30 Zentimeter Überstand hinzu. Achten Sie außerdem unbedingt darauf, ob die Wände möglicherweise schief verlaufen, denn dann ist besondere Vorsicht geboten, da dies ebenfalls mit einberechnet werden muss.
Untergrund korrekt vorbereiten
Vor allem in älteren Gebäuden ist es keine Seltenheit, dass sich im Fußboden Risse oder Unebenheiten befinden. Die sollten Sie vor dem Verlegen des Teppichbodens ausgleichen. Hierfür gibt es im Handel spezielle selbstverlaufende Nivelliermasse, mit welcher Sie den Boden großflächig egalisieren können. Sobald diese vollständig getrocknet ist, wird der Boden noch mal gründlich gereinigt. Vor allem, wenn ein alter Teppichboden entfernt wurde, ist eine gründliche Säuberung absolut unvermeidlich. Abschließend können Sie den Boden bei Bedarf mit einem Schleifgerät bearbeiten.
So wird der Teppichboden fachgerecht verlegt
Sobald der Boden gründlich vorbereitet wurde, können Sie auch schon mit dem Verlegen des Teppichbodens beginnen. Die Verlegeart an sich spielt erst mal keine wesentliche Rolle, denn der Arbeitsablauf ist bei beiden der gleiche.
- Rollen Sie den Teppich im leeren Raum vollständig aus und lassen Sie diesen anschließend für mindestens 12 Stunden – besser sind 24 Stunden – ruhen. So können sich Wellen und Verformungen, die durch das Aufrollen oder den Transport entstanden sind, mit der Zeit vollständig legen.
- Nach der Ruhezeit streifen Sie den Teppichboden in alle Richtungen. Fixieren Sie ihn nun mit etwas doppelseitigem Klebeband am Boden und achten Sie darauf, dass an allen Seiten noch genug Material übersteht.
- Nun nehmen Sie das Teppichmesser mit Hakenklinge und schneiden die Kanten des Teppichbodens grob zu. Lassen Sie dabei aber noch einige Zentimeter stehen.
- Legen Sie den Teppich anschließend in einer Ecke des Raumes an einer Stirnwand bündig an die Wand. Passt alles perfekt und gibt es auch an den anderen Wänden keine Probleme, können Sie den Teppich an der Stirnwand mit dem Boden verkleben.
- Ist der Teppich an der ersten Wand fest verklebt, streifen Sie zur Raummitte hin über den Boden. So entfernen Sie mögliche Falten oder Beulen.
- Schneiden Sie nun sämtliche Überstände auch an allen anderen drei Wänden passend zurecht.
- Abschließend prüfen Sie zur Sicherheit noch einmal nach, ob auch tatsächlich überall alles korrekt zugeschnitten wurde.
- Erst jetzt können Sie den Teppich vollständig am Boden verkleben.
Wann lose, wann fest verlegen?
Bis zu einer Raumgröße von 25 Quadratmetern ist das lose Verlegen empfehlenswert. Auch als Mieter ist dies meist besser, da Sie den Teppich beim Auszug einfach mitnehmen können. Für die neue Wohnung müssen Sie dann nicht zwangsläufig einen neuen Teppichboden kaufen. Einen Nachteil hat das lose Verlegen allerdings. Bei Schwankungen von Temperatur oder Luftfeuchtigkeit besteht die Möglichkeit, dass der Teppichboden Beulen und Wellen bilden. Auch bei starker Belastung, etwa durch das Darüberrollen mit dem Schreibtischstuhl, zeigen sich entsprechende Ergebnisse. Deshalb ist das lose Verlegen in Küche, Bad, Büro oder Kinderzimmer in der Regel keine empfehlenswerte Variante.
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