Beim Wohnen kommen viele verschiedene Komponenten zusammen. So vereinen sich zum Beispiel die aktuelle Entwicklung, die soziale Gegebenheit, das historische Erbe, persönliche Neigungen und natürlich auch die ganz alltäglichen Anforderungen an das Leben.
Man kann also sagen, dass es eng miteinander verknüpft ist, wie wir leben und wir wie wohnen. Die Räume, in denen wir wohnen, sind ein Ausdruck dessen, wie wir unsere Wünsche mit den uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten verwirklichen.
In diesem Text erfahren Sie alles, was Sie über den Wandel des heutigen Wohnzimmers wissen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Wohnzimmer?
Das Wohnzimmer stellt in den meisten Fällen den Mittelpunkt der Wohnung oder des Hauses dar. In diesem Raum halten sich die Bewohner in der Regel am längsten und auch häufigsten auf, verbringen ihre freie Zeit miteinander und wollen einfach ein wenig entspannen.
Früher war das Wohnzimmer bekannt als die „gute Stube“, doch mittlerweile hat die Wohn-Küche eine Menge Beliebtheit erlangt, sodass sich die Menschen auch dort sehr gerne aufhalten. Oft ist die Wohn-Küche verziert mit schönen Familienfotos an der Wand oder auf dem Regal.
In den früheren Jahrhunderten erkannte man an einem großzügigen Kamin sofort, dass man sich gerade im Wohnzimmer befand. Auch heute ist das in vielen Fällen noch so. Doch das Wohnzimmer muss natürlich eins sein und zwar gemütlich. Gemütliche Sitzmöglichkeiten wie ein Sofa oder ein Sessel dürfen natürlich auf keinen Fall fehlen, denn die runden ein Wohnzimmer erst so richtig ab.
Heutzutage ist das Wohnzimmer meistens auch gleichzeitig das Fernsehzimmer. Früher benutzte man für den Fernseher spezielle TV-Möbel, in denen zusätzlich auch noch eine Stereo-Anlage Platz fand. Diese Möbel findet man heute auch noch sehr häufig, jedoch tendieren die Menschen eher dazu, für ihren Flachbildschirm eine Halterung für die Wand zu kaufen oder ein chices Lowboard zu verwenden.
Übrigens: Egal wie groß oder klein die Wohnung oder das Haus ist, das Wohnzimmer ist in den meisten Fällen der größte Raum. Häufig wird dieser Raum auch, besonders bei einer kleineren Wohnung, mehrfach genutzt. So stellt man anstelle eines normalen Sofas einfach ein Schlafsofa in den Raum und schon finden ganz bequem ein paar Schlafgäste in Ihrem Wohnzimmer Platz.
Die Geschichte des Wohnzimmers
Die Anfänge des Wohnzimmers liegen im Biedermeier, wo die Gemütlichkeit an erster Stelle steht. Dies geschah zwischen den Jahren 1815 und 1848. Doch warum eigentlich gerade dann? Durch die Industrialisierung wurden die Menschen in die Städte getrieben und mussten sich dort eine Unterkunft suchen. In diesem Zuge entstand dann das Wohnzimmer mit seiner Funktion als Treffpunkt der Familie. Zur typischen Einrichtung gehörte in dieser Zeit ein Sekretär, eine Kommode, ein Bett aus Holzfurnier, sowie eine größere Grünpflanze.
Im 19. Jahrhundert, während der ersten Jahre des deutschen Kaiserreichs, war der Wohnraum in der Stadt ziemlich knapp und es entstanden viele neue Bauten. Der ganze Boom wurde durch französische Reparationszahlungen an das Deutsche Kaiserreich gefördert und dementsprechend sahen die Wohnungen der Deutschen auch aus, denn die Wohnzimmer standen voll mit den teuersten Möbeln.
In den 1950er Jahren, nach dem zweiten Weltkrieg, änderte sich dann nochmals alles. Durch das Wirtschaftswachstum nach dem Krieg wurden die Möbel für alle Menschen erschwinglich. Die Deutschen entschieden sich hauptsächlich für schlichte und helle Möbel. Es herrschte jedoch auch Platzmangel, weshalb die Möbelstücke praktisch sein mussten und gleichzeitig nicht zu viel Platz einnehmen durften.
In den 1960er und 1970er Jahren kam dann plötzlich der Fernseher dazu. Bis heute richten sich die modernen Wohnzimmer noch immer nach dem Standort des Fernsehers aus. Wenn Sie also lieber ein Wohnzimmer im Vintage-Look haben möchten, müssen Sie darauf achten, dass Sie den Fernseher so in den Raum integrieren, dass er nicht im Mittelpunkt steht.