Wann sollte das Badezimmer renoviert werden?
Schimmel an den Wänden, marode Leitungen, kaputter Warmwasserbereiter und Stockflecken in den Fugen: Die Liste an Mängeln in einem Badezimmer kann lang sein. Doch wann ist eine Renovierung wirklich angebracht? Wir zeigen Ihnen, wann eine Erneuerung Sinn macht und wann Reparaturen sinnvoller sind.
Inhaltsverzeichnis
Kleine Schönheitsfehler einfach reparieren
Das häufigste Problem im Bad ist sicherlich Schimmelbefall, denn die Pilzsporen fühlen sich in dem feuchten Raum leider besonders wohl. Sind allerdings nur Silikon- und Fliesenfugen von Stockflecken betroffen, kommen Sie häufig ohne eine Komplettrenovierung aus.
Stockflecken in Fliesenfugen können Sie selbst behandeln, wenn sie noch nicht allzu alt sind. Dann ist der Schimmel nur oberflächlich in das Material eingedrungen. Oft helfen bereits Hausmittel wie Zitronensäure oder eine Backpulverpaste mit Wasser. Tragen Sie die Reinigungsmittel mit einer alten Zahnbürste auf, lassen Sie sie einige Minuten einwirken und bürsten Sie die Fuge anschließend sauber.
Wenn Hausmittel nicht helfen, können Sie auch zu schärferen Reinigungsmitteln greifen. Vergessen Sie jedoch gerade bei chlorhaltigen Mitteln nicht, das Badezimmer gut zu belüften. Halten Sie sich außerdem unbedingt an die Packungsanleitung. Als letzter Schritt können Sie ein spezielles Reinigungsmittel für Schimmelbefall verwenden.
Silikonfugen sind häufig weniger gut zu behandeln, denn meist setzt sich der Schimmel dahinter fest. Gerade transparentes Silikon wird dann schnell unansehnlich. In diesem Fall müssen Sie die betroffenen Fugen entfernen und das Silikon erneuern. Wenn Sie sich diese Arbeit nicht zutrauen, können Sie einen Handwerker beauftragen, denn die Silikonfuge muss absolut dicht sein, um ein Durchnässen der Wand zu verhindern.
Schäden an Fliesen können meist auch repariert werden, wenn diese oberflächlich sind. Dafür wird ein spezieller Reparaturkleber in die Schadstelle gespritzt. Sind die Fliesen einfarbig, können sie anschließend mit Fliesenlack gestrichen werden. Bei größeren Schäden sollten Sie die betroffene Fliese jedoch komplett ausgetauschen, da sie die Wand nicht mehr richtig abdichtet.
Geschmack und Geldbeutel entscheidet
Oft ist es mit kleineren Reparaturen nicht mehr getan, zum Beispiel, wenn eine Fliese durchbohrt oder komplett zerbrochen ist. In diesem Fall sollte die Fliese ausgetauscht werden, da die Wand dahinter nicht mehr richtig abgedichtet wird.
Auch sonst können Sie fast alles im Badezimmer austauschen und reparieren (lassen) – sei es die verfärbte Badewanne, der defekte Durchlauferhitzer oder die klemmende Duschkabinentür. Somit ist eine komplette Badrenovierung nur in seltenen Fällen wirklich notwendig, etwa wenn es zu weitreichendem Schimmelbefall im Mauerwerk gekommen ist.
Über eine Komplettrenovierung entscheidet somit in erster Linie Ihr Geschmack und Ihre Finanzen. Wenn Sie sich in Ihrem Bad nicht mehr wohl fühlen und über die nötigen Mittel verfügen, ist eine Neuplanung durchaus angebracht. Schließlich ist ein neues Bad nicht nur schöner fürs Auge, sondern kann auch Zeit und Geld sparen. Neue wasser- und stromsparende Einbauten und pflegeleichte Keramik ist auf jeden Fall im Unterhalt günstiger als alte Einbauten.
Mieter: Anspruch auf Badrenovierung?
Wenn Sie eine Mietwohnung seit Jahrzehnten bewohnen oder in ein unrenoviertes Gebäude eingezogen sind, überlegen Sie sicher, ob der Vermieter nicht das Badezimmer erneuern müsste. Tatsächlich haben Sie jedoch keinen Rechtsanspruch auf ein frisch renoviertes Bad. Ob der Hauseigentümer die Investition tätigen will, ist allein seine Sache. Der Vermieter ist lediglich zu Instandsetzungsmaßnahmen verpflichtet, etwa bei verstopften Rohren, kaputten Fliesen oder Schimmelbefall.
Allerdings sollte jeder Vermieter bedenken: Ein frisch renoviertes Bad hebt den Wert der Immobilie beträchtlich und macht es einfacher, neue Mieter zu finden. Diese Investition kann sich also auszahlen.
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