Wie richtet man ein Aquarium ein?
Fische, Pflanzen und Wasser haben auf viele Menschen eine beruhigende Wirkung, daher sind Aquarien bei Alt und Jung ausgesprochen beliebt. Entgegen der landläufigen Meinung benötigt das Mini-Biotop nicht mehr Pflege als herkömmliche Zimmerpflanzen. Tatsächlich ist es nicht notwendig, jeden Tag daran zu arbeiten. Mit einigem Geschick geht die Einrichtung einfach und schnell von der Hand.
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Typische Einsteiger-Fehler vermeiden
Gerade als Neuling können Ihnen in der Aquaristik einige Fehler unterlaufen, die mit dem nötigen Vorwissen absolut vermeidbar sind. Das beginnt bereits mit der Größe des Beckens: Häufig werden kleine oder Nano-Aquarien als Einsteiger-Modelle empfohlen. Aber gerade bei diesen kleinen Wassermengen sind alle notwendigen Parameter viel schwieriger zu kontrollieren, das Aquarium „kippt“ leichter um. Daher ist ein großes Becken zu Beginn leichter in der Handhabung. 56 Liter sollten es daher mindestens sein, besser sind Größen ab 80 Liter.
Beachten Sie auch die Statik: Ein 80 Liter Becken wiegt beispielsweise über 80 Kilogramm. Wählen Sie daher am Besten einen Platz an der Wand auf einem sehr stabilen Unterschrank oder einer Kommode.
Wichtig ist auch die richtige Beleuchtung. Gerade Neulinge begehen oft den Fehler, das Aquarium auf die Fensterbank zu stellen, in der Annahme, auf diese Weise die Kosten für die Beleuchtung zu senken. So wird jedoch lediglich ungesundes Algenwachstum gefördert. Besser ist ein heller, jedoch nicht sonniger Standort im Raum.
Pflegeleichte Fische und Pflanzen
Bevor Sie sich in bestimmte Arten verlieben, ist es wichtig, sich über die jeweiligen Bedürfnisse zu informieren. Leider sind gerade große oder außergewöhnliche Fische zumeist anspruchsvoll in der Haltung. Wählen Sie daher als Einsteiger lieber unkomplizierte Tiere und Pflanzen.
Bei den Fischen gibt es eine große Auswahl an pflegeleichten Arten, es handelt sich dabei meist um klein bleibende Fische. Das können zum Beispiel sein:
- Zebrabarben
- Kirschbarben
- Keilfleckbarben
- Eilandbarben
- Kardinalfische
- Neonsalmler
- Endlers Guppy
Da es mit steigender Komplexität auch die Wahrscheinlichkeit für Fehler steigt, ist es empfehlenswert, sich am Anfang auf ein bis zwei Arten zu beschränken und den Bestand mit wachsender Erfahrung weiter auszubauen.
Bei den Pflanzen kann eine größere Artenvielfalt angeschafft werden, denn jede Art bringt ihre eigenen Vorteile für das Biotop Aquarium. Gut ist eine Mischung aus schnell- und langsam wachsenden Pflanzen, zum Beispiel:
- Mooskugel
- Zwergspeerblatt
- Bucephalandra
- Javafarn
- Schwertpflanze
Aquarium einrichten Schritt für Schritt
Für die erste Einrichtung benötigen Sie neben dem Aquarium selbst die Technik, also Beleuchtung, Filter, Heizung und Thermometer. Dazu kommt die Einrichtung: Kies, Dekoration und Wasserpflanzen. Kaufen Sie alles unbedingt im Aquarienfachhandel, dies gilt insbesondere für die Dekoration. Selbst gefundene Muscheln, Wurzeln oder Steine können unerwünschte Stoffe in das Aquarium bringen, was die Lebewesen darin in Gefahr bringt.
Stellen Sie das Aquarium zunächst am gewünschten Standort auf. Um Spannungen in der Bodenplatte zu vermeiden, können Sie eine Aquarien- oder Styropormatte unterlegen. Reinigen Sie anschließend den Kies mit heißem Wasser, bis es klar bleibt, dann kann der Kies vorsichtig in das Aquarium gefüllt werden. Für eine schöne Raumwirkung ist eine fünf Zentimeter hohe Schicht vorne empfehlenswert, die nach hinten hin auf ca. zehn Zentimeter anwächst. Platzieren Sie anschließend die Deko-Objekte und die Aquarientechnik, dann kann das Wasser kommen.
Nehmen Sie einen Teller zu Hilfe, über den Sie das Wasser laufen lassen, so bleiben Kies und Deko an ihrem vorgesehenen Platz. Befüllen Sie das Aquarium zunächst zu etwa etwa einem Drittel, dann können die eher niedrigen Pflanzen in den vorderen und mittleren Bereich eingebracht werden. Lassen Sie anschließend weiter Wasser ein, bis das Becken zur Hälfte gefüllt ist – genug für die hohen Pflanzen im Hintergrund. Nun kann das Becken ganz gefüllt werden. Schalten Sie zum Abschluss den Filter und die Beleuchtung ein.
Fische sollten zu diesem Zeitpunkt noch nicht in das Aquarium einziehen, da das Mini-Biotop einige Tage braucht, um sich einzupendeln und die Pflanzen angewachsen sind. Zwei Wochen Zeit sind dafür mindestens vonnöten. Machen sie regelmäßig einen Nitrit-Test, denn er gibt Aufschluss darüber, ob Sie Fische einsetzen können. Sobald kein Nitrit mehr nachweisbar ist, können Sie die ersten 4-6 Tiere in das Aquarium geben.
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