Wer billig kauft, kauft zweimal. Diese Regel haben schon viele gehört, ignoriert und dann doch bereut. Vor allem bei Möbeln kommt es auf die Qualität an – denn diese sollen nicht nur kurzfristig Freude bringen, sondern lange Bestand haben. Nicht jeder weiß, woran eine gute Qualität zu erkennen ist. Doch es gibt Merkmale, anhand denen sich gute und schlechte Möbelqualität unterscheiden lassen. Mit diesen Tipps gelingt dies auch Ihnen!
Inhaltsverzeichnis
Der erste Eindruck: Bauchgefühl täuscht selten
So manche schlechte Möbelqualität lässt sich auf den ersten Blick erkennen. Außenseiten sind unsauber verarbeitet, raue Stellen auf den Oberflächen sehen unschön aus. Billige Möbel haben zudem oft scharfe Kanten. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl, wenn die Griffe minderwertig aussehen. Dann werden sie oft tatsächlich nicht lange halten. Achten Sie auf den ersten Eindruck!
Wackeln und rütteln: Prüfen Sie die Stabilität!
Hat das Möbelstück den ersten Blick bestanden, sollten Sie weitere Kriterien überprüfen. Die Stabilität lässt sich leicht durch Drücken und Rütteln checken. Billige Möbel mit geringer Qualität geraten dabei schnell in Schieflage, während hochwertige Möbel sich nicht so leicht aus der Fassung bringen lassen. Ein guter Stuhl muss das Rutschen darauf aushalten, ein Tisch kippsicher sein. Der Schrank darf sich nicht schräg zur Wand neigen. Nein – das liegt nicht immer nur am flüchtigen Aufbau im Möbelhaus. Haben Sie das Gefühl, das Möbelstück fällt im Möbelhaus unter geringem Druck fast zusammen, lassen Sie es lieber dort.
Schubladen, Türen und Einlegeböden als Qualitätsmerkmal
Das Öffnen und Schließen von Schubläden kann ein weiteres Qualitätskriterium für gute Möbel sein. Sie sollten leichtgängig sein und nicht verkanten. Hochwertige Möbel sind zumeist mit Vollauszügen ausgestattet. Der Alltagstest wird realistischer, wenn Sie die leeren Schubladen im Möbelhaus mit Gegenständen füllen. So sind Sie der Funktion im gefüllten Zustand sicher und können überprüfen, oft sich Gegenstände auch leicht einfüllen und wieder herausnehmen lassen. Eine gute Schublade sollte eine Traglast bis zu 30 Kilogramm aushalten.
Bei den Türen können Sie einen Blick auf die Scharniere werfen. Eine gute Möbelqualität zeigt sich an deren Dreidimensionalität – nur damit lassen sich die Türen optimal einstellen. Gute Scharniere ermöglichen zudem eine Öffnung über 90 Grad, Puffer an Innenseiten oder andere dämpfende Systeme sind ebenfalls ein Qualitätsmerkmal.
Vor allem bei Einlegeböden sparen Billighersteller oft – bei ihnen sind sie meist nur 16 Millimeter dick und dürften besser nicht länger als 80 Zentimeter sein. Eine gute Qualität versprechen jedoch 19 Millimeter dicke Einlegeböden – die auf 100 Zentimeter Länge kommen dürfen. Darauf können auch schwere Gegenstände abgelegt werden, ohne dass sich etwas verzieht. Achten Sie darauf, dass die Einlegeböden aus Massivholz oder MDF-Platten gefertigt sind. Letztere lassen sich an gestreiften Kanten erkennen.
Machen Sie den Geruchstest
Verarbeitung und verwendete Mittel können den Möbeln jedoch nicht immer angesehen werden. Vor allem der Laie kann hier schlecht unterscheiden. Da kann der Geruchstest helfen. Billige Leime und Lacke können mitunter sehr unangenehm riechen. Stecken Sie doch einmal Ihre Nase in die geschlossenen Schränke im Möbelhaus. Riecht es unangenehm, ist das kein gutes Zeichen. Billige Möbel sind zudem auch oft nur an Außenseiten lackiert oder beschichtet und auf den Innenseiten weiß. Auch das kann ein Kriterium für die Möbelqualität sein.
Gütesiegel als Qualitätsmerkmal
Wer immer noch nicht sicher ist, ob das anvisierte Möbelstück eine gute Qualität hat und lange halten wird, kann nach Gütesiegeln Ausschau halten. Denn auch in der Möbelbranche weisen diese den Weg. Ein Beispiel ist das „Goldene M“ der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel e. V.. Dieses Siegel wird nur an Möbelstücke vergeben, die auf Qualität, Funktionalität, Sicherheit und gesundheitliche Aspekte geprüft wurden. Hochwertige Schränke, Wasserbetten und Sofas tragen dieses Siegel.
Für ganze Möbelstücke wie Polstermöbel oder Wohnlandschaften existiert das Gütezeichen „RAL-RG 430“. Das „GS-Zeichen“ kennzeichnet Möbel, die nach dem Gerätesicherheitsgesetz überprüft wurden und der „blaue Engel“ kennzeichnet besonders schadstoffarme Produkte, ebenso wie das Möbel-Siegel „ÖkoControl“, das zeigt, dass die gekennzeichneten Möbelstücke beispielsweise aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.