Im Winter mummeln wir uns gerne warm ein, gönnen uns einen heißen Glühwein und genießen ein ausgiebiges warmes Bad. So kommen wir am besten durch die kalte Jahreszeit. Doch wie verhält es sich eigentlich mit unseren Zimmerpflanzen? Auch für unsere grünen Begleiter gibt es Tipps, mit denen sie sicher durch die kalten Wintermonate kommen, sodass sie uns im nächsten Frühjahr wieder mit schönen Blüten verwöhnen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Auch für die Zimmerpflanzen ist der Winter die härteste Jahreszeit
- Das wenige Licht so gut wie möglich ausnutzen
- Schädlingsbefall vorbeugen
- Tropischen Pflanzen einmal wöchentlich eine Sprühnebel-Dusche gönnen
- Im Winter nicht zu viel gießen
- Der perfekte Winterstandort ist leider nicht die Fensterbank
- Die meisten Pflanzen bevorzugen ein eher kühles Klima
- Kälte von unten ist generell zu vermeiden
Auch für die Zimmerpflanzen ist der Winter die härteste Jahreszeit
Nicht nur für die Pflanzen, die im Winter im Freien stehen, ist der Winter eine harte Zeit. Auch die Zimmerpflanzen machen in der kalten Jahreszeit so Einiges durch: Zugluft beim Lüften der Wohnung, warme und trockene Heizungsluft sowie akuter Lichtmangel setzen den Pflanzen zu. Schnell verlieren sie ihre Blätter und zeigen sich so geschwächt, dass sie für Schädlinge wie Schildläuse und Spinnmilben ein beliebter Zufluchtsort sind.
Wir verraten Ihnen heute ein paar Ratschläge, wie Sie Zimmerpflanzen im Winter am besten pflegen und welche häufigen Irrtümer Sie vermeiden sollten.
Das wenige Licht so gut wie möglich ausnutzen
Einer der größten Stressfaktoren für Zimmerpflanzen im Winter ist der geringe Lichteinfall. Wenn die Tage immer kürzer und düsterer werden, muss das wenige Licht so gut wie möglich genutzt werden. Folgende Tipps helfen dabei:
- Vorhänge und Jalousien tagsüber so weit wie möglich öffnen
- Fensterscheiben sauber halten, damit das Licht die Pflanzen so gut wie möglich erreichen kann
- Staubschichten von den Blättern regelmäßig entfernen
Insbesondere der letzte Punkt ist sehr wichtig für die Zimmerpflanzen. Eine Staubschicht auf den Blättern behindert die für die Pflanzen lebensnotwendige Photosynthese. Gerade große Blätter sollten Sie daher einmal wöchentlich mit einem feuchten Lappen abwischen. Haben die Pflanzen eher kleinere Blätter, sollten sie einmal im Monat komplett geduscht werden. Um den Wurzelballen dabei vor einer zu starken Wasserzufuhr zu schützen, sollten Sie den kompletten Topf mit einer wasserundurchlässigen Plastiktüte einpacken.
Schädlingsbefall vorbeugen
Mit einer solchen Pflanzendusche können Sie nicht nur Staub entfernen, sondern auch einem Befall mit Schädlingen wie Schildläusen oder Spinnmilben vorbeugen. Gerade im Winter sind Pflanzen für solches Ungeziefer sehr anfällig, da sie im Allgemeinen geschwächter sind. Zudem ist die warme Heizungsluft ideal, damit sich die lästigen Mitbewohner vermehren und ungestört ausbreiten können. Bei einem noch recht leichten Schädlingsbefall reicht eine solche Dusche meist aus, um Schlimmeres zu verhindern. Die Blätter sollten Sie daher jede Woche auf plötzliche Veränderungen untersuchen. Anzeichen für einen Befall mit Schädlingen sind:
- Klebrige Blätter
- Kleine Sprenkel
Haben Sie einen Schädlingsbefall festgestellt, sollten Sie die Pflanze von den restlichen Gewächsen separieren. Bei einem schlimmeren Befall reicht eine normale Dusche nicht mehr, sodass Sie Schädlingsbekämpfungsmittel einsetzen müssen.
Tropischen Pflanzen einmal wöchentlich eine Sprühnebel-Dusche gönnen
Die Temperatur in der Wohnung ist zwar deutlich angenehmer als draußen, dennoch ist die trockene Heizungsluft speziell für tropische Pflanzen wie Hibiskus oder Orchideen sehr schädlich. Solche Zimmerpflanzen sollten Sie daher einmal wöchentlich mit einer Sprühnebel-Dusche verwöhnen:
- Lauwarmes und im Idealfall kalkarmes Wasser in eine Sprühflasche füllen
- Die tropischen Zimmerpflanzen großzügig damit einnebeln
So erhöht sich die Luftfeuchtigkeit und die Pflanzen fühlen sich wohler. Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, unter die Pflanze eine Schale mit feuchtem Tongranulat zu stellen. Dadurch erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Zimmerpflanze dauerhaft.
Im Winter nicht zu viel gießen
Allerdings benötigen Zimmerpflanzen in der kalten Jahreszeit nicht generell mehr Wasser. Ganz im Gegenteil, das Gießen sollten Sie im Winter eher vorsichtig angehen. Vor dem Gießen ist daher zu überprüfen, ob die Erde noch feucht ist. Wenn das der Fall ist, ist es empfehlenswert, einmal mit dem Wässern auszusetzen. Sammelt sich nämlich zu viel Feuchtigkeit in der Erde an, bildet sich mit der Zeit Schimmel. Infolgedessen verfaulen die Blätter und die Pflanzen gehen im schlimmsten Fall sogar ein. Daher gilt im Winter immer: Lieber sparsam als zu stark gießen!
Der perfekte Winterstandort ist leider nicht die Fensterbank
Generell gehen viele Menschen davon aus, dass ihre Pflanzen im Winter auf der Fensterbank am besten aufgehoben sind. Das ist oftmals jedoch ein Irrtum, denn zahlreiche Pflanzen fühlen sich auf der Fensterbank keineswegs wohl. Hierfür gibt es verschiedene Gründe.
Die warme Heizung unter der Fensterbank ist nicht für jede Pflanze optimal
Meistens befindet sich direkt unterhalb der Fensterbank die warme Heizung, sodass die Luft hier besonders trocken ist. Alle Pflanzen, die direkt über der Heizung oder zumindest in Heizungsnähe stehen, sollten daher regelmäßig gegossen werden, da die trockene Heizungsluft das Substrat schnell austrocknet.
Berührungen mit dem kalten Fenster vermeiden
Des Weiteren müssen Sie bei diesem Standort immer darauf achten, dass die Blätter der Pflanze nicht an die kalte Fensterscheibe gelangen. Jede Berührung ist mit einem Temperaturschock verbunden, der schnell dazu führt, dass die Blätter braun werden und absterben.
Pflanzen auf der Fensterbank sind oft der Zugluft ausgesetzt
Noch einen weiteren Nachteil hat der Platz auf der Fensterbank: Wer häufig lüftet, setzt seine Pflanzen regelmäßig der Zugluft aus, die nur die wenigsten Gewächse vertragen. Nicht selten verlieren die üppigsten Zimmerpflanzen dadurch ihre komplette Blätterpracht!
Die meisten Pflanzen bevorzugen ein eher kühles Klima
Der Großteil der Zimmerpflanzen gedeiht an einem kühlen Standort am besten. Die lichtarmen Monate werden gern für eine kleine Ruhepause genutzt: Die Pflanzen fahren ihren Stoffwechsel herunter und schöpfen neue Kraft für den nächsten Austrieb. Yucca-Palmen oder Orchideen fühlen sich dann in Räumen am wohlsten, die nicht so intensiv beheizt werden. Daher ist das Schlaf- oder Gästezimmer perfekt für eine Überwinterung.
Kälte von unten ist generell zu vermeiden
Während die meisten Pflanzen im Winter eine kühle Raumluft vertragen, kommen nur die wenigsten mit Kälte von unten zurecht. Wenn der Wurzelballen zu stark auskühlt, verlieren zahlreiche Zimmerpflanzen ihre Blätter. Daher ist bei fußkalten Standorten oder Außenfußböden eine Isolation nach unten ebenso sinnvoll wie bei einer sehr kühlen Fensterbank. Einfach, praktisch und preiswert ist ein Stück Styropor, das unter den Topf gelegt wird und die Kälte gut abschirmt. Optisch ansprechender wird es mit einem Roll-Untersetzer, der den direkten Bodenkontakt mit dem Blumentopf verhindert. Natürlich könenn Sie Ihre Pflanzen auch auf eine Bank oder einen Tisch stellen und so Bodenkontakt vermeiden. Eine derartige Isolierung ist aber auch wichtig, wenn man seine Räume mit einer Fußbodenheizung beheizt.